Keine zehn Minuten lang tobte der Tornado durch den kleinen Ort Kürnach. Die Aufräumarbeiten werden sich hingegen noch Tage hinziehen. Die Schadenshöhe ist noch nicht absehbar. Immerhin gab es keine Verletzten, das Trümmerfeld ist dagegen immens. (c) proplanta
«Wir haben in der Nacht an etwa 80 Einsatzstellen gearbeitet. Der
Tornado hat 50 bis 60 Dächer abgedeckt, Bäume regelrecht umgeknickt und Scheunen gänzlich zerstört», zog Kreisbrandrat Michael Reitzenstein am Freitag Bilanz.
Auch Sachverständige der Bayerischen Versicherungskammer begutachteten bereits am Tag nach dem Tornado die Schäden. Wie hoch der Schaden am Ende konkret sein wird, war zunächst nicht zu beziffern.
«Weil es so viel ist», sagte Reitzenstein. In den kommenden Tagen werden weiterhin die Aufräumarbeiten im Vordergrund stehen. Schon wenige Stunden nach dem Sturm aber hatten die Einsatzkräfte und die Anwohner bereits einen Großteil der Schäden beseitigt.
Um eine schnelle und effektive Koordination der Einsatzkräfte aus der Region gewährleisten zu können, hatte der Würzburger Landrat Eberhard Nuss noch am Donnerstagabend Katastrophenalarm ausgerufen. Bereits am Freitagmittag konnte dieser wieder aufgehoben werden. Obwohl der Tornado mit enormer Kraft fast zehn Minuten lang durch den Ortsrand von Kürnach tobte, wurde am Abend und in der Nacht niemand verletzt.
Der
Wirbelsturm hatte am frühen Donnerstagabend Kürnach auf einem Gebiet von fast zwei Kilometer Länge und zweieinhundert Metern Breite getroffen. «Der Schaden geht von einem Dachziegel bis zum halben Dach, das abgedeckt wurde», sagte Reitzenstein.
Der Tornado hatte sich zeitlich und räumlich eng begrenzt im Rahmen einer Gewitterzelle entwickelt. Der kurze und heftige Wirbelsturm war nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes nicht ungewöhnlich für die Jahreszeit.