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25.05.2013 | 07:04 | Biodiversität 

Bioland setzt sich für Artenvielfalt in der Landwirtschaft ein

Mainz - Zum Tag der Biodiversität weist Bioland auf den großen Verlust der Artenvielfalt in unseren Kulturlandschaften hin.

Artenvielfalt
(c) proplanta
„Die konventionelle Landwirtschaft verantwortet einen dramatischen Artenrückgang. Gründe sind der intensive Einsatz von Dünger und Pestiziden, der Umbruch von Grünland zu Ackerland sowie enge Fruchtfolgen und der Anbau von Energiemais.

Wir brauchen eine Landwirtschaft, die Artenvielfalt auf unsere Äcker und Wiesen zurück bringt und genau dies erfüllt der ökologische Landbau,“ sagt Bioland-Präsident Jan Plagge.

Der Biolandbau leistet einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der biologischen Vielfalt. Auf Bioäckern blühen neunmal mehr Wildkräuter und brüten mehr Feldvögel. Denn Bioland-Bauern setzen keine chemisch-synthetischen Pestizide ein, pflanzen Hecken und sähen Wildblumenstreifen, die als Lebensraum zahlreicher Tierarten dienen.

Auch vermindert die organisch-biologische Wirtschaftsweise Nährstoffüberschüsse und Bodenerosion und schützt somit unsere Gewässer und deren Lebewesen. Bereits rund 20 Prozent der Ostsee sind biologisch tot. Hauptverursacher ist die Überdüngung durch die konventionelle Landwirtschaft, die für 77 Prozent der Stickstoffeinträge und 63 Prozent der Phosphoreinträge verantwortlich ist.

Bioland hat mit seiner Naturschutzberatung ein Beratungsinstrument etabliert, um den Ausbau der biologischen Vielfalt zusätzlich voran zu bringen. Mit Bioland-Betrieben wird zum Beispiel ein individueller Kulturlandplan erarbeitet. Dieser Naturschutzplan betrachtet den gesamten Betrieb und schlägt konkrete Maßnahmen zur Förderung der Artenvielfalt vor.

Diese reichen von dem Anlegen von Blühstreifen am Ackerrand über die Pflege und Neuanlage von Hecken bis zu dem gezielten Schutz von Feuchtbiotopen.

Aber auch an den Wohngebäuden und Ställen wird die Artenvielfalt unterstützt, zum Beispiel durch das Aufhängen von Nistkästen. Als Ergebnis erhält der Bioland-Betrieb ein abgestimmtes Paket von Naturschutzmaßnahmen, das die betriebliche und landschaftliche Situation sowie persönliche Interessen einschließt. „Der Kulturlandplan hilft dem Landwirt, Naturschutzbelange einfacher in seinem Betriebsablauf zu berücksichtigen und sein Potential für mehr Artenschutz zu nutzen,“ sagt Plagge. (bioland)
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