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06.10.2010 | 22:11 | Frankfurter Buchmesse 

Bitte umblättern - Verlage sollen auf Papier ohne Tropenholz umstellen

Berlin - Auf Einladung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels und des WWF kommen morgen die Vertreter zahlreicher deutscher Verlage in Frankfurt am Main zu einem Runden Tisch zusammen.

Buchproduktion
Das Treffen am Rande der Frankfurter Buchmesse soll die Verlage davon überzeugen, ihre Buchproduktion auf verantwortungsvoll gewonnenes Papier umzustellen und so auf Zellstoff aus unerwünschten Quellen wie beispielsweise Tropenholz zu verzichten. Dies geschieht nach wie vor: Nach Analysen des WWF sind von den insgesamt 94 Titeln der Spiegel-Bestsellerliste im Zeitraum Juli bis September 44 Titel nicht auf verantwortungsvollem FSC-Papier gedruckt worden. Keines war als auf Recyclingpapier gedrucktes Buch  gekennzeichnet. Unter den 36 Kinder- und Jugendbüchern der Liste fand der WWF 16 Bücher aus Frischfaserpapier, eines davon in Asien hergestellt. In einer Studie hat der WWF vergangenes Jahr aufgedeckt, dass bei in Asien produzierten Büchern das Risiko besonders hoch ist, dass Raubbauholz verarbeitet wurde.

Der morgige Runde Tisch soll die Verlage zum Umdenken bewegen. „Das Engagement des Börsenvereins, den wir als Mit-Einladenden gewinnen konnten, ist ein ungeheuer wichtiges Signal für die gesamte Branche. Jetzt ist die Zeit, ein neues Kapitel in der Buchproduktion aufzuschlagen“, sagt WWF-Papierexperte Johannes Zahnen. Papier mit dem FSC-Siegel für gute Waldwirtschaft sowie Recyclingpapier garantieren laut WWF am besten, dass kein Wald-Kahlschlag betrieben wurde. Verbraucher finden diese Hinweise auf dem so genannten Schmutztitel im Buchinnern oder auf dem Rückumschlag.

„Viele Verlage scheuen bislang die Umstellung, weil sie unsicher sind, ob es genügend gut produziertes Papier gibt“, sagt WWF-Experte Zahnen. „Diese Angst können wir der Branche nehmen, denn die Zahl der FSC-zertifizierten Waldflächen und Plantagen sowie der zertifizierten Papieranbieter wächst kontinuierlich.“ Der WWF hofft, bald mit allen Verlagen gemeinsam eine Nachhaltigkeitsstrategie der deutschen Buchbranche erarbeiten zu können. (wwf)
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