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28.11.2014 | 06:44 | Waldbrandüberwachung 2014 

Brandenburg: So wenig Waldbrände wie seit 20 Jahren nicht mehr

Potsdam - Wenn es in Brandenburg frostig wird, zieht der Landesbetrieb Forst Brandenburg die Bilanz über die Waldbrände des Jahres.

Waldbrände Brandenburg 2014
(c) proplanta
Die Waldbrandüberwachung und die Vorbeugung sind eine wesentliche Aufgabe des Landesbetriebs Forst Brandenburg. Die Zahlen dienen auch dazu, die Waldbrandüberwachung weiter zu optimieren.

Brandenburg zählt – vor allem wegen klimatischer Faktoren, der Wald- und Baumartenverteilung und der leichten Böden – zu den „brandgefährlichen“ Regionen Europas. Die Waldbrandgefahr ist damit genauso hoch wie in Südeuropa.

„Umso bemerkenswerter ist“, so Brandenburgs Forstminister Jörg Vogelsänger, „dass wir in diesem Jahr seit Wiedergründung des Landes 1990 landesweit die geringsten Schäden durch Waldbrände zu verzeichnen haben.

Der Mut zu technischen Innovationen wie das kameragestützte Waldbrandfrüherkennungssystem, das in Brandenburg zuerst getestet wurde, die Investitionen in die nötige Infrastruktur, um im Schadensfall schnell vor Ort sein zu können, zahlen sich aus – es sind nicht nur Investitionen für den Erhalt unserer Wälder, sondern auch Investitionen für die Sicherheit der Menschen.“

Für den märkischen Wald hatte der häufige Regen in diesem Sommer etwas Gutes. So brannte es 2014 nur auf 27,4 Hektar Wald, der niedrigste Wert seit 1990. Insgesamt kam es zu 115 Waldbränden. Vergleicht man die Anzahl der Brandereignisse mit dem Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre von 230 Bränden, so konnten die Forstleute, Waldbesitzer und Feuerwehren gewissermaßen durchatmen.

Neben dem Witterungsverlauf hat auch das flächendeckende Waldbrandfrüherkennungssystem „Fire Watch“ wieder wesentlich dazu beigetragen, dass in diesem Jahr keine Großbrände aufgetreten sind. Seit im Jahr 2000 die ersten Kameras in die Erprobungsphase gegangen sind, hat sich das System bestens bewährt.

Gegenwärtig drehen sich in der Zeit von 1. März bis 30. September 108 Kameras über märkischen Wäldern. In insgesamt 6 Waldbrandzentralen werden die Bilder ausgewertet und sofort Alarm bei der zuständige Regionalleitstelle der Feuerwehr ausgelöst, wenn ein Brand erkannt wird. Zeitgleich wird auf einem zweiten Monitor der genaue Brandort auf einer topographischen Karte angezeigt.

Rund 50 Prozent der Waldbrände werden durch die Kameras in kürzester Zeit erkannt. „Jede Minute, die ein Waldbrand früher gemeldet wird, trägt dazu bei, dass dieser bereits in der Entstehungsphase gelöscht werden kann und sich der Schaden für den Waldbesitzer und die Natur in Grenzen hält“, so Vogelsänger.

Neben der Waldbrandfrüherkennung investiert Brandenburg auch weiterhin in vorbeugende Waldbrandmaßnahmen. Dazu gehören der Umbau der Kiefernwälder in Mischbestände, die Anlage von Löschwasserentnahmestellen und Waldbrandriegen und die Instandsetzung von Wegen für die Brandbekämpfung.

Die Vorbereitungen für die Waldbrandsaison 2015 laufen bereits. Bei trockener Witterung muss schon im März wieder mit den ersten Waldbränden gerechnet werden. Die für den Wald günstige Sommerwitterung in diesem Jahr darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass durch die klimatische Entwicklung die Waldbrandgefahr in den nächsten Jahren eher zunehmen wird.

Die Klimaforscher prognostizieren auch für Brandenburg einen Klimawandel. Wetterextreme wie Hitzeperioden und Starkregen werden weiter zunehmen. (PD)

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Waldbrände in Brandenburg
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