Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
22.11.2010 | 00:02 | CO2-Emissionen 

CO2-Ausstoß weniger stark gesunken als erwartet

London - Durch die Verbrennung von Öl, Kohle und Erdgas wurde 2009 weltweit weniger Kohlendioxid freigesetzt als im Jahr zuvor.

CO2-Emissionen
Mit 1,3 Prozent falle der Rückgang aber deutlich geringer aus als von Experten erwartet, berichtet ein internationales Forscherteam im Fachblatt «Nature Geoscience» eine Woche vor Beginn des Weltklimagipfels im mexikanischen Cancún. Insgesamt seien im vergangenen Jahr 30,8 Milliarden Tonnen Kohlendioxid (CO2) aus fossilen Brennstoffen freigesetzt worden ­ nur etwas weniger als 2008, dem Jahr mit den weltweit bisher höchsten Emissionen.

Der CO2-Ausstoß steigt in den meisten Fällen, wenn es der Wirtschaft gut geht. Als Folge der 2008 eingesetzten Wirtschaftskrise hatten Fachleute deshalb für 2009 einen deutlichen Rückgang des Ausstoßes um 2,8 Prozent prognostiziert. Das Team um Pierre Friedlingstein von der University of Exeter (Großbritannien) hat nun die tatsächliche Höhe anhand des Energieverbrauchs der Länder errechnet.

Ursache für den unvermutet kleinen Rückgang der Emissionen sei, dass das globale Bruttoinlandsprodukt nach der Wirtschaftskrise weniger stark abgenommen habe als befürchtet. Dies liege vor allem an dem starken Wirtschaftswachstum in China und anderen aufstrebenden Nationen, schreiben die Forscher. Zudem habe sich die sogenannte Kohlenstoffintensität nicht so stark verbessert wie erhofft. Diese gibt an, wie viel fossile Brennstoffe eingesetzt werden müssen, um eine bestimmte Wirtschaftsleistung zu erzielen.

In den einzelnen Ländern sei die Entwicklung der Emissionen sehr unterschiedlich. In Deutschland und den USA habe es 2009 einen Rückgang von etwa sieben Prozent gegeben, in Japan sogar von knapp zwölf Prozent. In China und Indien hingegen seien die Emissionen um acht, beziehungsweise sechs Prozent gestiegen. Mit der Erholung der Weltwirtschaft rechnen die Forscher für 2010 mit einem Anstieg der CO2-Emissionen um etwa drei Prozent.

Die CO2-Emissionen, die etwa durch die Abholzung von Wäldern frei werden, seien hingegen im Vergleich zu den 1990er Jahren zurückgegangen: In gemäßigten Zonen wird nach Schätzungen der Forscher erstmals mehr CO2 durch Aufforstungen gebunden als durch Abholzungen frei wird. Zudem werde in den Tropen weniger Wald als in den Vorjahren abgeholzt. (dpa)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Umstrittene Reform des Klimaschutzgesetzes verabschiedet

 Reform des Klimaschutzgesetzes - Druck auf Ampel-Koalition steigt

 Drohen Fahrverbote für den Klimaschutz?

 Weg für Biodiesel geebnet

 Große Klimaschutzlücke im Verkehr errechnet

  Kommentierte Artikel

 Deutsche Verbraucher offen für abgelaufene Lebensmittel

 Brandenburger Dackel wohl von Wolf angegriffen

 Tag des Wolfes - Bauern machen Druck für vereinfachten Abschuss

 Erleichterungen bei GAP-Anträgen und Hanfanbau

 In der Corona-Pandemie wurden zu oft Antibiotika verschrieben

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung