Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
09.06.2022 | 02:35 | Klimavorhersage 

Deutscher Wetterdienst rechnet mit weiter steigenden Temperaturen in Deutschland

Offenbach - Schon in den nächsten Jahren könnte es in Deutschland bis zu einem Grad wärmer als in den schon recht warmen vergangenen drei Jahrzehnten werden.

Temperaturanstieg
DWD: Temperatur in Deutschland steigt weiter deutlich. (c) proplanta
Das haben neue Klimavorhersagen ergeben, die der Deutsche Wetterdienst (DWD) für Deutschland, Europa und auch weltweit berechnet hat. Die Vorhersagen gehen auch von größerer Trockenheit aus.

«Unsere Analysen zeigen, dass der Klimawandel Deutschland auch in den kommenden Jahren deutlich prägen wird», sagte Tobias Fuchs, Klima-Vorstand des DWD, am Mittwoch in Offenbach. Die mittlere Temperatur der Jahre 2022 bis 2028 könnte in Deutschland etwa 0,5 bis 1,0 Grad wärmer ausfallen als der Durchschnitt von 9,3 Grad der - bereits relativ warmen - Referenzperiode 1991-2020.

Der Trend zu steigenden Durchschnittstemperaturen zeigt sich laut DWD schon in diesem Sommer. Für alle Regionen Deutschlands wird ein Temperaturplus von bis zu einem Grad im Vergleich zum vieljährigen Durchschnitt von 17,6 Grad des Zeitraums 1991 bis 2020 prognostiziert, heißt es in dem Bericht. Zum Vergleich: Im Referenzzeitraum 1961-1990 lag die Mitteltemperatur im Sommer noch bei 16,3 Grad.

Die Jahre bis 2028 werden wohl auch trockener als im Mittel des Zeitraums 1991 bis 2020. Dabei ist die Wahrscheinlichkeit für geringere Niederschläge in einigen nördlichen Regionen besonders hoch.

Die aktuellen «saisonalen» und «dekadischen» Klimavorhersagen geben einen Einblick in die wahrscheinliche Entwicklung des Klimas; Klimaprojektionen bieten dagegen eine Abschätzung über die langfristige Klimaänderung.

Die Projektionen des DWD sagen für Deutschland für 2031 bis 2060 ein Temperaturplus von 1,1 Grad (Klimaschutz-Szenario) bis zu 1,9 Grad (Weiter-wie-bisher-Szenario) jeweils im gesamten Jahr voraus. Basis ist hier das Mittel der Referenzperiode 1971-2000, das bei 8,6 Grad lag.

Das Jahresmittel der Lufttemperatur sei in Deutschland im Zeitraum 1991-2020 bereits um 1,4 Grad wärmer gewesen als 1881-1910, sagte Florian Imbery vom DWD. Die Temperaturen in Deutschland sind laut DWD damit deutlich stärker gestiegen als im weltweiten Durchschnitt, weil sich Landregionen generell schneller erwärmen als die Meere. Die Geschwindigkeit des Temperaturanstiegs in Deutschland und weltweit habe in den vergangenen 50 Jahren deutlich zugenommen.
dpa
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Habeck sieht großes Potenzial in CO2-Einlagerung

 Heißester Apriltag in Tel Aviv seit 85 Jahren

 Extremwetter machen Küstenüberwachung künftig wichtiger

 Kaltes Wetter schadet Stechmücken nicht

 Abgeordneter ruft Verfassungsgericht wegen Klimaschutz-Reform an

  Kommentierte Artikel

 Tag des Wolfes - Bauern machen Druck für vereinfachten Abschuss

 Erleichterungen bei GAP-Anträgen und Hanfanbau

 In der Corona-Pandemie wurden zu oft Antibiotika verschrieben

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte