Deutschlandwetter im April 2012: Typisches AprilwetterOffenbach - Der zweite Frühlingsmonat präsentierte sich zunächst über Wochen recht kühl und wechselhaft, kurzzeitig sogar winterlich. |
(c) proplanta In den letzten Apriltagen sorgte dann ein intensiver Warmluftvorstoß aus dem Mittelmeerraum für eine insgesamt mehr oder weniger ausgeglichene Gesamtbilanz. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2.000 Messstationen.
Nach langer kühler Periode zuletzt doch noch leicht über dem Soll Deutschlandweit war der April 2012 mit einer Durchschnittstemperatur von 8,1 Grad Celsius (°C) gegenüber der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990 um 0,7 Grad wärmer. Dabei war es im Osten Deutschlands deutlich milder als im übrigen Bereich.
Vergleicht man mit der Periode 1981 bis 2010 war der April 2012 allerdings um 0,2 Grad kühler. Anfangs dominierte typisches Aprilwetter, kühl und wechselhaft, das erst in den letzten Tagen durch eine frühlingshafte, teilweise sogar sommerliche Wetterlage abgelöst wurde. Überall lag die Zahl der Frosttage deutlich höher als im April des Vorjahres. An der Station Fichtelberg-Hüttstadl im Fichtelgebirge gab es beispielsweise im April 2011 nur einen Frosttag, im April 2012 dagegen zwölf.
Ausgerechnet zu Ostern brachte diesmal ein markanter Kaltluftvorstoß weiten Teilen Deutschlands winterliches Wetter. Er ließ in Deutschneudorf-Brüderwiese in Sachsen das Quecksilber auf ein bundesweites Minimum von -9,9°C sinken. Die Blütenstände an zahlreichen Obstbäumen erfroren. Reit im Winkl zeigte ein besonders extremes Beispiel der Launenhaftigkeit dieses Monats: Während am 8. mit einem Tageshöchstwert von -0,2°C nochmals ein Eistag auftrat und am Tag darauf das Quecksilber sogar bis auf -9,8°C sank, schnellte die Temperatur am 10. auf frühlingshafte 20°C empor. Wärmster Ort in Deutschland war diesmal Heidelberg mit einer Mitteltemperatur von etwa 10,6°C.
Gebietsweise ausgeglichene Niederschlagsbilanz - Im Osten jedoch deutlich zu trocken
Mit einem Bundesdurchschnitt von rund 48 Litern pro Quadratmeter l/m²) blieb die Niederschlagsmenge im April um etwa 17 Prozent unter dem Klimawert von 58 l/m². Anhaltend tiefer Luftdruck und überwiegend kühle Meeresluft sorgten regional für sehr unterschiedliche Niederschlagsmengen - oft Regenschauer, teilweise auch begleitet von Hagel und Gewitter vor allem im Westen und Südwesten Deutschlands.
Im Osten blieb es dagegen bei der vorherrschenden Trockenheit. So verzeichnete man in Rockendorf östlich von Saalfeld mit rund 10 l/m² nur knapp 20 Prozent des Stationssolls und damit das bundesweite Minimum. Ein heftiger, wenn auch kurzer Kaltlufteinbruch sorgte an den Ostertagen für Schneefälle bis ins Flachland: Die weiße Pracht lag am Morgen des 8. am Starnberger See immerhin 13 cm hoch. Die Messstelle Schneifelforsthaus, nördlich von Prüm in der Eifel, war mit rund 130 l/m² der nasseste Ort.
Sonnenscheindauer annähernd im Soll
Die Sonne verfehlte deutschlandweit im April 2012 bei überwiegend wechselhafter Witterung das vieljährige Mittel von 152 Stunden um lediglich 6 Stunden. Sie schien im Osten und in Südostbayern am längsten, während der Westen und Norden Deutschlands eher benachteiligt wurde. Aldersbach-Kriesdorf, südwestlich von Vilshofen in Niederbayern, erreichte mit etwa 200 Stunden den Spitzenplatz. Schlusslicht war diesmal die Station Kahler Asten im Sauerland mit nur rund 100 Stunden.
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