Auch im Frühling 2014 befand sich Deutschland überwiegend im Bereich milder Luft und die wenigen Kaltlufteinbrüche waren meist nur von kurzer Dauer. So setzte sich die im Dezember begonnene Serie zu warmer Monate auch den ganzen Frühling hindurch weiter fort.
Häufiger Hochdruckeinfluss sorgte dazu erneut für viel Sonnenschein und ließ nur wenig Niederschlag zu. Erst im Mai erfolgte eine Umstellung zu mehr Wolken und Niederschlägen. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2.000 Messstationen.
Frühling 2014 unter den wärmsten drei seit Messbeginn 1881
Im Frühling lag die Durchschnittstemperatur in Deutschland mit 10,1 Grad Celsius (°C) um 2,4 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Auch gegenüber der jüngeren Vergleichsperiode 1981 bis 2010 war es 1,6 Grad wärmer. Damit folgte dem viertmildesten Winter seit Messbeginn 1881 auch ein ungewöhnlich warmes Frühjahr. Die Pflanzenwelt reagierte mit extrem früher Blüte, Blattentfaltung und Fruchtreife. Etwa um den 11. April - und damit so früh wie noch niemals zuvor - begannen fast überall in Deutschland die Apfelbäume zu blühen.
Die höchste Temperatur meldete das 518 m hoch gelegene Kiefersfelden-Gach am 22. Mai mit 31,7°C. Lediglich für ein paar Tage gegen Ende März, eine Woche etwa Mitte April sowie in der ersten Maihälfte bestimmte kältere Luft das Wetter. Mit -8,6°C trat das bundesweit niedrigste Minimum am 26. März in Oberstdorf auf.
Im März und April noch sehr trocken, im Mai dann deutlich mehr Niederschlag
Mit rund 147 Litern Niederschlag pro Quadratmeter (l/m²) fehlten dem Frühling 2014 21 Prozent zu seinem Soll von 186 l/m². Während März und April noch erheblich zu trocken blieben, sorgten vor allem heftige Gewitter für einen nassen Mai. Die größte Tagesmenge entstand in Marktschellenberg, im Berchtesgadener Land, am 27. Mai mit 100,7 l/m². Dort fielen insgesamt auch um 580 l/m².
Zwischen Ulm und Regensburg kamen dagegen örtlich kaum 70 l/m² zustande. Oberstdorf meldete am 24. März mit 34 cm mehr Schnee als während des gesamten, extrem schneearmen Winters. Durch die fehlende Schneeschmelze in den Mittelgebirgen und in den Alpen führten die meisten Flüsse im März und April Niedrigwasser, also gerade in der Zeit, in der sonst die höchsten Pegelstände des Jahres gemessen werden.
Viel Sonnenschein, besonders im Nordosten
Der im Winter begonnene Sonnenscheinreichtum setzte sich im Frühling weiter fort: die Sonne zeigte sich mit etwa 530 Stunden um 16 Prozent mehr als im vieljährigen Mittel von 459 Stunden. Am längsten schien sie rund um Rügen mit bis zu 675 Stunden, am wenigsten im Sauerland und im Erzgebirge mit teilweise weniger als 450 Stunden.