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01.12.2011 | 15:15 | Wetterrückblick Herbst 2011 

Deutschlandwetter im Herbst 2011

Offenbach - Im Jahr 2011 folgte auf ein extrem trockenes Frühjahr und einen unbeständigen Sommer erneut ein äußerst trockener Herbst.

Herbst-Sonne
(c) proplanta
Anfang September entluden sich über Deutschland noch heftige Gewitter, später erlebten die Menschen, besonders im November, eine lange, rekordtrockene und vor allem im Bergland sonnige Witterungsperiode. Noch nie seit Beginn der Wetteraufzeichnungen wurde deutschlandweit derart wenig Niederschlag registriert wie im November 2011. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2.000 Messstationen.


In ganz Deutschland wärmer als im Klimamittel

Der Herbst 2011 zeigte sich mit durchschnittlich 9,7 Grad Celsius (°C) um 0,9 Grad wärmer als der Klimamittelwert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Gegenüber der Vergleichsperiode 1981 bis 2010 war es um 0,7 Grad wärmer. In der ersten Septemberdekade meldeten zahlreiche Stationen noch „heiße“ Tage, d.h. ein Temperaturmaximum von mindestens 30,0°C. Den höchsten Temperaturwert meldete diesmal Rheinfelden am Hochrhein am 10. September mit 33,0°C. Von Anfang September bis in die ersten Oktobertage traten an einigen Stationen im Südwesten nochmals bis zu zwanzig Sommertage auf, also ein Temperaturmaximum von mindestens 25,0°C. Die kälteste Herbstnacht registrierten die Experten des DWD dagegen in Reit im Winkl am 25. November mit -9,1°C. Regional gab es je nach Nebelauflösung hinsichtlich der Tageshöchsttemperatur große Unterschiede. So wa-ren es am 18. November in Garmisch-Partenkirchen 13°C, im nebligen Berlin jedoch nur 2°C. 


Trockenheitsrekord im November - September und Oktober im Sollbereich

Mit 111 Litern pro Quadratmeter (l/m²) fielen im Herbst 2011 nur 61 Prozent des Solls von 183 l/m². Es gab einige neue Stationsrekorde. Während im Sommer noch Tiefdruckgebiete dominierten, übernahmen besonders im November hoher Luftdruck und zunehmend Lagen mit Nebel oder Hochnebel die Regie. Dies führte fast flächendeckend zu einem Rekorddefizit an Niederschlag. Im bundesweiten Mittel fiel in diesem Monat mit rund 3 l/m² (66 l/m²) die niedrigste Niederschlagsmenge seit Beginn der Wetteraufzeichnungen.

In den ersten Septembertagen und vor allem am 11. September entluden sich noch teilweise heftige Gewitter mit Hagel, Sturm und sogar Tornados, vor allem über Teilen von Rheinland-Pfalz, Hessen, Thüringen und Sachsen-Anhalt. Den bundesweit meisten Regen meldete im Herbst Reit im Winkl mit 298 l/m². Die geringste Summe kam mit 40 l/m² in Andernach zusammen. Kurzzeitig hielt im Oktober der Winter Einzug mit Schneefällen bis in tiefere Lagen. So wurden am Morgen des 20. in Messstetten auf der Schwäbischen Alb 12 Zentimeter Schnee gemessen.


Außerordentliche Sonnenscheinbilanz - viele neue Stationsrekorde

Mit einer durchschnittlichen Sonnenscheindauer von 429 Stunden lag der Herbst 2011 in Deutschland um 38 Prozent über dem Klimawert von 311 Stunden. In allen Bundesländern zeigte sich die Sonne deutlich länger als im vieljährigen Mittel. Nur im Norden und im Saarland fiel der Überschuss etwas geringer aus. Seit Beginn bundesweiter Aufzeichnungen im Jahr 1951 schien nur im Herbst 1959 und Herbst 2005 die Sonne länger. Die meiste Sonne genoss diesmal Kempten im Allgäu mit etwa 558 Stunden und neuem Rekord. In Teilen Schleswig- Holsteins wurden dagegen nur rund 300 Sonnenscheinstunden gemessen.
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