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10.12.2019 | 03:08 | Emissionen 

Dienstwagen im Südwesten stoßen zu viel CO2 aus

Stuttgart / Berlin - Die Dienstautos der Minister der grün-schwarzen Landesregierung schneiden in einer Emissions-Analyse der Deutschen Umwelthilfe (DUH) nicht gut ab.

CO2-Emissionen
Die Deutsche Umwelthilfe schaut regelmäßig Ministern in die Garage und rechnet aus, wie umweltschädlich deren Dienstwagen sind. Zwei Minister aus dem Südwesten kommen diesmal gut weg - sie sind aber eine positive Ausnahme. (c) proplanta
Im Vergleich der Minister aller Bundesländer liegen sie beim durchschnittlichen Ausstoß des umweltschädlichen CO2 mit 244 Gramm pro Kilometer auf dem vorletzten Platz. Das teilte die DUH am Montag in Berlin mit. 2018 war Baden-Württemberg noch einen Platz besser gewesen. Den letzten Platz belegt Hessen, den ersten Bremen.

Laut DUH sind Verkehrsminister Winfried Hermann und Umweltminister Franz Untersteller (beide Grüne) zwei von drei Ministern in Deutschland, die auf ein reines Elektroauto umgestiegen sind. Das Modell - ein Audi e-tron - hat nach DUH-Angaben mit 166 Gramm pro Kilometer einen der niedrigsten CO2-Ausstöße unter den Ministerwagen.

Den Dienstwagen mit dem höchsten CO2-Ausstoß (376 g/km) in Baden-Württemberg und zweithöchsten in Deutschland fährt der Analyse zufolge Innenminister Thomas Strobl (CDU). Den umweltschädlichsten Wagen (408 g/km) fährt demnach Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD).

Beide Fahrzeuge sind laut DUH gepanzert. Strobls Wagen - ein Audi-Benziner - ist demnach das einzige gepanzerte Ministerauto in Baden-Württemberg. Ein Sprecher des Landesinnenministeriums sagte, der Wagen könne deshalb nicht mit den Dienstautos anderer Minister verglichen werden.

Ein gepanzertes Fahrzeug benötige wegen des Gewichts einen ausreichend großen Motor. Eine DUH-Sprecherin sagte, man sei bei der CO2-Berechnung vom ungepanzerten Basismodell ausgegangen.

Beim Vergleich der Ministerpräsidenten sieht die DUH Winfried Kretschmann (Grüne) auf dem fünften Platz (228 g/km). Er ist in einer Hybrid-S-Klasse von Mercedes unterwegs. Ein Sprecher des baden-württembergischen Staatsministeriums sagte, die DUH mache eine «etwas vereinfachte Rechnung».

Neben dieser S-Klasse nutze der Ministerpräsident in der Region Stuttgart einen Mercedes, der Brennstoffzellen- und Batterietechnik kombiniert, sowie in Berlin ein reines Elektroauto von Mercedes. Außerdem berücksichtige die DUH nicht, dass in Baden-Württemberg ausschließlich Ökostrom «getankt» werde. Bei Fahrzeugen mit teil- oder vollelektrischem Antrieb legt die DUH den CO2-Gehalt des deutschen Strommixes zugrunde.

Die DUH-Angaben zum CO2-Ausstoß der Autos basieren auf Berechnungen des Umweltforschungsverbunds ICCT, der den VW-Abgasskandal mit aufdeckte. Sie sind nicht identisch mit den Angaben der Autofirmen.

237 Dienstwagen wurden von der DUH untersucht. 143 davon haben einen Dieselantrieb, 74 einen Plug-In-Hybridantrieb. 17 sind Benziner, drei sind Elektroautos. Keiner der Dienstwagen halte die EU-Flottengrenzwerte ein, teilte die DUH mit. Insgesamt seien die CO2-Emissionen im Vergleich zum Vorjahr sogar gestiegen.
dpa/lsw
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