An 57 Prozent der Messstationen an stark befahrenen Straßen überschritten die Werte 2016 im Jahresmittel den Grenzwert von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter, wie das
Umweltbundesamt (UBA) ermittelte.
«Seit Jahrzehnten gefährdet Stickstoffdioxid unsere Gesundheit», teilte UBA-Präsidentin Maria Krautzberger am Dienstag mit. Schuld seien vor allem Diesel-Autos. Dass die Gemeinden besonders schmutzige Diesel weiter nicht aus den Innenstädten verbannen, könne «nicht akzeptiert werden».
Die Feinstaubwerte waren 2016 so niedrig wie seit dem Jahr 2000 nicht mehr, den EU-Grenzwert riss nur die Messstation Neckartor in Stuttgart. Allerdings mahnte das UBA an, dass die von der Weltgesundheitsorganisation
WHO empfohlenen Grenzwerte noch an fast jeder vierten Messstation überschritten würden. Diese seien deutlich strenger als die Grenzwerte der EU. Hohe Konzentrationen von Feinstaub und Stickstoffdioxiden können zu Atemwegs- und Herzkreislauferkrankungen führen.
Die Ozon-Werte waren 2016 nach UBA-Angaben kein auffallend großes Problem. Das lag vor allem am Wetter, denn vergangenen Sommer gab es kaum längere Hitzewellen. Trotzdem waren die Werte an 21 Prozent der Messstationen zu hoch. Das UBA warnt, dass mit dem
Klimawandel auch das Risiko hoher Ozon-Konzentrationen steigt.