(c) proplanta Der Beamte sei am Dienstag (Ortszeit) von einem Stein am Kopf getroffen worden, teilten die Behörden mit. Etwa 3.000 Arbeiter einer Kupfer- und Zinkschmelze in La Oroya in den peruanischen Hochanden hatten aus Angst um ihre Arbeitsplätze eine wichtige Fernstraße blockiert. Sie fordern, dass die Regierung der seit Monaten geschlossenen Firma Doe Run Peru eine längere Frist für die Erfüllung von Umweltauflagen einräumen soll. 1.200 Polizisten versuchten vergeblich, die Straße freizuhalten.
Die Regierung will Doe Run Peru, das zur amerikanischen Renco Group des Milliardärs Ira Rennert gehört, jedoch nur 20 Monate Fristverlängerung für die Umsetzung der Auflagen gewähren. Das Unternehmen habe immer wieder zugesagte Fristen für die Reduzierung giftiger Abgase und von Abwässern sowie Investitionszusagen nicht eingehalten, hieß es. Doe Run Peru argumentiert, dass die Finanzierung der Maßnahmen durch die Finanzkrise schwerer geworden sei. Zudem stamme der größte Teil der Umweltverschmutzung rund um das Werk etwa 180 Kilometer östlich von Lima aus der Zeit vor der Übernahme durch Doe Run im Jahre 1997.
In der Luft liegt oft ein stechender Chemikaliengeruch. La Oroya, das 3.750 Meter hoch liegt und insgesamt etwa 35.000 Einwohner zählt, wurde von der US-Umweltorganisation Blacksmith Institute zu einem der zehn am stärksten verschmutzten Orte weltweit erklärt. Vor allem die etwa 12.000 Kinder in La Oroya leiden unter der extremen Umweltverschmutzung. Sie weisen viel zu hohe Bleiwerte im Blut auf. Folgen sind Lernschwächen und ein stark erhöhtes Krebsrisiko. Auch Atemwegserkrankungen wie Asthma sind häufig. In der Region um das Werk, das seit 1922 existiert, gibt es kaum noch Vegetation. (dpa)
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