Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
21.12.2014 | 10:38 | Hochwasserschutz an der Elbe 

Erhöhtes Hochwasserrisiko durch Auwald-Abholzung?

Boizenburg / Schwerin - Das Abholzen eines Auwaldes an der Elbe bei Boizenburg würde nach Ansicht der Umweltorganisation BUND das Hochwasserrisiko erhöhen anstatt dem Hochwasserschutz zu dienen.

Hochwasserschutz an der Elbe
Die Umweltbehörden und die Umweltorganisation BUND streiten über den Hochwasserschutz an der Elbe. Bei Boizenburg soll ein Auwald abgeholzt werden, um einen schnelleren Abfluss bei Hochwasser zu ermöglichen. Der BUND meint, der Auwald schützt die Stadt vor Wasser. (c) proplanta
Das Agrar- und Umweltministerium will im Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe zum Schutz vor Hochwasser auf einer Fläche von 5,6 Hektar dünnere Bäume und Sträucher roden lassen.

Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) ist dagegen der Auffassung, dass gerade der Auwald als Schutz für die Stadt dient, wie die Landesgeschäftsführerin Corinna Cwielag am Donnerstag in Schwerin sagte.

Der Bewuchs halte die Strömung bei Hochwasser von Boizenburg fern und schirme den Elbhang vor der Stadt sowie den Elbedeich vor Erosion durch Wasserschlag und Eisgang ab.

Das Ministerium will durch die Beseitigung des Bewuchses den Wasserabfluss verbessern. Stärkere Bäume mit mehr als 30 Zentimetern Durchmesser sollen bis zu einer Höhe von 3,50 Metern von Ästen befreit werden. Die für diesen Eingriff nötigen Ausgleichsmaßnahmen seien an der Sude, die in die Elbe mündet, geplant.

Cwielag sagte, während eines Erörterungstermins in Schwerin hätten Vertreter der Behörden eingeräumt, dass durch Abholzen des Auwaldes kein niedrigerer Hochwasserstand und auch keine Auflösung einer Strömungsengstelle erreicht wird. Die Absenkung des Hochwasserscheitels werde weniger als einen Zentimeter betragen.

Es sei nicht einzusehen, dass dafür ein hochwertiger und mit gutem Grund geschützter Lebensraum geopfert werden solle. «Der Auwaldkomplex vor Boizenburg ist der einzige dieser Größe und Qualität, der im neugegründeten Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe vorhanden ist», sagte Cwielag. Das Vorhaben sei nicht ausreichend durchdacht, kritisierte sie. (dpa/mv)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Überschwemmungen in Dubai: Schwerster Regen seit 1949

 Versicherer sehen Hochwassergefahr an über 320.000 Adressen

 Weiter Hochwasser in Teilen Niedersachsens

 Auen - Wertvolle Lebensräume und Helfer im Kampf gegen Hochwasser

 Versicherer rechnen mit Millionenschäden nach Hochwasser

  Kommentierte Artikel

 Erleichterungen bei GAP-Anträgen und Hanfanbau

 In der Corona-Pandemie wurden zu oft Antibiotika verschrieben

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger