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25.02.2016 | 09:55 | Feinstaubbelastung 2016 

Erneut Feinstaubalarm in Stuttgart

Stuttgart - Kamine aus, Autos stehen lassen: In Stuttgart gilt seit Donnerstag wieder Feinstaubalarm. Mindestens bis in die Nacht zum Montag sind die Stuttgarter, Einpendler und Gäste dazu aufgerufen, freiwillig etwas gegen die anhaltend schlechte Luft im Talkessel zu tun.

Feinstaubalarm in Stuttgart
Öfen aus und Bahn fahren: In Stuttgart gibt es erneut Feinstaubalarm. Laut Schätzungen hatten im Januar drei Prozent der 200.000 Einpendler ihr Auto freiwillig stehen gelassen. Ob's diesmal mehr sind? (c) proplanta
Das Ende des Alarms ist offen, wie die Stadt am Donnerstag mitteilte. In Baden-Württembergs Landeshauptstadt war Mitte Januar der bundesweit erste Feinstaubalarm ausgelöst worden. Feinstaubpartikel sind nicht sichtbar und gesundheitsgefährdend.

Auf Hinweistafeln an Straßen, auf Brückenbannern und über Verkehrsmeldungen im Radio wird die Bevölkerung über den Alarm informiert. Schon von Donnerstagabend an sind die Nutzer sogenannter Komfortkamine dazu aufgerufen, diese vorübergehend ruhen zu lassen.

Von Freitag um Mitternacht an hofft die Stadt dann darauf, dass sich möglichst viele Einpendler am freiwilligen Autoverzicht beteiligen und auf Busse oder Bahnen umsteigen. Beim ersten Alarm hatten sich laut Schätzungen zu wenig Autofahrer am Verzicht beteiligt.

Eine repräsentative Umfrage nach dem ersten Feinstaub-Alarm habe ergeben, das ein Drittel der täglichen und fast zwei Drittel der an drei bis vier Tagen fahrenden Autonutzer aufgrund des Alarms weniger gefahren sei, teilte Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) am Donnerstag mit. «Jetzt, beim zweiten Alarm, muss es gelingen, dass noch mehr Autofahrerinnen und Autofahrer auf umweltfreundliche Verkehrsmittel umsteigen, Fahrgemeinschaften bilden oder wenn möglich zeitweise von zu Hause aus arbeiten.»

Feinstaubalarm wird ausgelöst, sobald der Deutsche Wetterdienst über mehrere Tage eine besonders schadstoffträchtige Wetterlage vorhersagt - etwa wenn im Stuttgarter Talkessel nicht genug Wind bläst, der die Partikel wegträgt.

Der Autofahrerclub ACE bezweifelt die Wirksamkeit der freiwilligen Fahrverbote. «Selbst wenn der Verkehr komplett still stehen würde, könnten die Grenzwerte an bestimmten Tagen nicht eingehalten werden», sagte Landeschef Stefan Heimlich. Laut Stadt trieb am Montag Saharasand die Werte an Deutschlands dreckigster Kreuzung am Neckartor nahe der Innenstadt in außergewöhnliche Höhe.

«Die Menschen, die in Stuttgart leben und arbeiten, bestimmen, welche Luft sie atmen», so Andre Baumann, Landeschef des Naturschutzbundes Nabu. Mit Bussen und Bahnen komme man nicht nur schneller in und durch die Landeshauptstadt, sondern schütze auch die Umwelt.

Feinstaub wird in erster Linie durch den Menschen erzeugt. In Ballungsgebieten ist die Quelle der Teilchen vor allem der Straßenverkehr. Nach Angaben des Umweltbundesamtes gingen von 2007 bis 2013 allein in Deutschland im Durchschnitt jährlich rund 46.000 Todesfälle auf die Belastung mit Feinstaub zurück.
dpa
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