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11.06.2010 | 17:00 | Schifffahrt-Unfall 

Frachter in Ostsee auf Grund gelaufen

Kopenhagen/Rostock/Hamburg - In der Ostsee ist vor der dänischen Insel Lolland ein vollbeladener Frachter auf Grund gelaufen.

Container-Hafen
(c) proplanta
Das Schiff gehört zu der Reederei Intersee in Haren an der Ems. Wie das dänische Rettungskommando SOK am Donnerstag mitteilte, wird die 132 Meter lange, mit Stahlplatten beladene «Winona» bis zur Klärung der Unglücksursache festgehalten. Weitere Angaben machte die Behörde nicht. Auch die Reederei wollte sich zunächst nicht zu dem Vorfall äußern. Nach Recherchen der Umweltorganisation Greenpeace war kein Lotse an Bord des Frachters.


Schiff bei sechs Metern Tiefe auf Grund gelaufen

Wie der Rundfunksender NDR 1 Radio MV weiter berichtete, war der Rostocker Schlepper Bugsier 16 zuerst vor Ort. «Wir durften aber nicht eingreifen, weil das Schiff in dänischem Hoheitsgebiet festsitzt», sagte der Bugsier-Einsatzkoordinator Peter Meyer in Hamburg der dpa. «Die dänischen Behörden wollen den Vorfall erst prüfen.»

Laut NDR 1 Radio MV durfte der Havarist nicht freigeschleppt werden, da befürchtet wurde, dass der Frachter dabei auseinanderbricht. Es gebe aktuell keine Gefahr durch auslaufenden Treibstoff, hieß es. Laut Meyer besteht für das Schiff und die Besatzung für die nächsten Tage keine Gefahr.


Taucher sollen Zustand des Schiffskörpers untersuchen

Nach Angaben der Bugsier Reederei müsse das Schiff auf See entladen werden, um es frei zu bekommen. Das könne sich über mehrere Tage hinziehen, da starke Windböen angekündigt seien. Der Frachter fährt laut NDR unter der Flagge von Antigua St. Johns und war auf dem Weg von St. Peterburg nach Bremen.

Der Greenpeace-Schifffahrtsexperte Jörg Feddern sagte, der Unfall zeige, dass eine Lotsenpflicht für die Kadetrinne längst überfällig ist. «Ohne Lotsenpflicht ist ein schweres Schiffsunglück nur eine Frage der Zeit. Ein schwerer Tankerunfall könnte die deutsche Ostseeküste massiv verschmutzen», warnte er. Die Kadetrinne sei mit 60.000 Schiffsbewegungen im Jahr eine der meistbefahrenen Schifffahrtsstraßen der Welt. Jeden Tag würden sie rund 200 Schiffe passieren. «In den vergangenen 30 Jahren kam es zu über 20 Zwischenfällen», sagte Feddern. (dpa)
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