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17.09.2013 | 10:56 | Tagebau 

Greenpeace-Protestaktion gegen Braunkohle

Cottbus/Potsdam - In der Lausitz haben Greenpeace-Aktivisten Eisenbahngleise zu einem Braunkohlerevier blockiert. Kurz nach der Blockade waren die beschädigten Gleise repariert. Bald sollen die Züge wieder rollen.

Braunkohle-Tagebau
(c) cirquedesprit - fotolia.com
Die Eisenbahngleise eines Braunkohle-Tagebaus in der Lausitz sind nach einer Blockade durch Greenpeace-Aktivisten durch den Energiekonzern Vattenfall am Dienstagmorgen repariert worden. Vermutlich werde mit Tagesanbruch der Braunkohletransport zu den Kraftwerken wieder aufgenommen, sagte ein Polizeisprecher am Dienstag in Potsdam.

Die Unterbrechung des Kohletransports durch angekettete Umweltaktivisten hatte am Montag laut Vattenfall zu einer angespannten Situation für den Betrieb der drei Kohlekraftwerke Jänschwalde, Schwarze Pumpe und Boxberg sowie den Veredlungsbetrieb in Schwarze Pumpe geführt.

Neun Aktivisten von Greenpeace hatten sich am Montagmorgen an die Gleise gekettet, um gegen einen weiteren geplanten Braunkohle-Tageabbau des Energiekonzerns Vattenfall zu protestieren. Die Polizei hatte in der Nacht zum Dienstag sieben angekettete Umweltschützer unverletzt von den Eisenbahngleisen geholt. Kurz nach 2.00 Uhr am Dienstagmorgen hätten die zwei verbliebenen Aktivisten das Gleis freiwillig verlassen, teilte die Polizei in Potsdam mit.

Ein Polizeisprecher in Potsdam erläuterte, bei der Räumungsaktion sei schweres Gerät eingesetzt worden, das die Bundespolizei zur Verfügung stellte. Der Einsatz gestaltete sich kompliziert, da sich in den Kästen, in denen die Angeketteten mit ihren Armen verankert waren, auch Beton befand.

In dem 2.000 Hektar großen Teilabschnitt Welzow-Süd II, von dem etwa 90 Hektar zu Sachsen gehören, liegen schätzungsweise 200 Millionen Tonnen Kohle. Mit dem Brennstoff will Vattenfall Europe das Kraftwerk Schwarze Pumpe bis 2040 beliefern. Gegen diese Pläne hatte es im ersten Beteiligungsverfahren 2011/2012 etwa 5.000 Hinweise gegeben - von Bürgern, Umweltverbänden, Behörden und Firmen. Deshalb legte die Landesplanungsbehörde die Pläne von Ende Juni bis 17. September erneut aus.

Am Montag übergaben Umweltschützer 112 157 Einwände an die zuständige Behörde in Cottbus, wie der brandenburgische Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) mitteilte. «Das ist die bisher erfolgreichste Unterschriftensammlung gegen einen neuen Tagebau, die es jemals in Deutschland gab», sagte Daniela Setton, Referentin Energiepolitik der Klima-Allianz Deutschland.

Heute (Dienstag) endet die Frist für die öffentliche Auslegung der Unterlagen zur Vergrößerung des Tagebaus. Dann will im Gegenzug der Verein «Pro Lausitzer Braunkohle» der Landesplanung in Cottbus Unterschriften übergeben. (dpa/bb)
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