Der ungebremste Anstieg der
Treibhausgase werde dazu führen, dass große Teile der Ozeane weltweit ihre Funktion als Ökosysteme und CO2-Speicher nicht mehr erfüllen könnten, schreibt
Greenpeace in dem Bericht «In hot water» (In heißem Wasser), der am Mittwoch in Hamburg vorgestellt wurde.
Die Meere hätten etwa 20 bis 30 Prozent der CO2-Emissionen aufgenommen, die der Mensch seit 1980 produziert habe, berichtet die Umweltorganisation mit Verweis auf den Eis- und Ozeanreport des Weltklimarates IPCC.
Klimawandel und Artenverlust in den Meeren müssten zusammen angegangen werden. Mangrovenwälder, Seegraswiesen aber auch Fische und Wale nähmen große Mengen
CO2 auf. Ein wichtiger Speicher sei auch die Tiefsee.
Die Ozeane bremsten zwar die Erwärmung auf den Kontinenten. Doch sie erwärmten sich dabei, versauerten und verlören Sauerstoff. «Die Reduktion der CO2-Emissionen an Land und die Schaffung von Schutzgebieten im Meer müssen Hand und Hand gehen», sagte Greenpeace-Meeresexperte Thilo Maack.
Der Tiefseebergbau müsse verboten werden. Auch die Abschaffung des Verbrennungsmotors gehört zum Forderungskatalog. Greenpeace fordert ein verbindliches internationales Abkommen, das bis 2030 mindestens 30 Prozent der Meere zu Schutzgebieten erklärt.
Mit Blick auf Verhandlungen der Vereinten Nationen über einen globalen Ozeanvertrag für 2020 forderte Greenpeace drastische Maßnahmen zum Schutz der Meere. Dabei geht es unter anderem um die nachhaltige Nutzung außerhalb nationaler Hoheitsgewässer.
Eine Greenpeace-Sprecherin sagte, die Organisation befürworte jedoch die Offshore-Windkraft und Gaskraftwerke als Brückentechnologie. Greenpeace fordere kein Verbot des Flugverkehrs, auch wenn der auf absehbare Zeit nicht ohne Verbrennungsmotoren auskomme.
Eine menschengemachte Speicherung von CO2 in den Meeren lehne man grundsätzlich ab. Der Greenpeace-Report beruft sich unter anderem auf Berichte der Vereinten Nationen, auf wissenschaftliche Quellen sowie auf indigenes Wissen.