Wie das Weiße Haus am Dienstag mitteilte, handelt es sich um drei neue Reservate mit einer Gesamtfläche von rund 500.000 Quadratkilometern, in denen zahlreiche seltene Fische und Korallenarten leben. In der Region wird künftig Meeresbergbau und gewerbliche Fischerei nur stark eingeschränkt erlaubt sein, hieß es. Den Angaben zufolge schließen die Reservate den Marianengraben sowie Gewässer um entfernte Pazifikinseln nahe der amerikanischen Samoa-Inseln ein. Unter anderem lebten dort seltene
Haiarten und andere Raubfische sowie die Riesenlandkrabbe, hieß es. Bereits 2006 hatte Bush ein rund 350.000 Quadratkilometer großes Gebiet nordwestlich von Hawaii zum Schutzgebiet erklärt.
Wie die «Washington Post» berichtete, spiegelt die Entscheidung kurz vor dem Amtswechsel am 20. Januar den «widersprüchlichen Kurs» Bushs im Umweltschutz wider. Auf der einen Seite habe er in seiner achtjährigen Amtszeit bindende Obergrenzen beim Ausstoß von Treibhausgasen abgelehnt und Meeresgebiete vor den US-Küsten für die Ölförderung geöffnet. Andererseits habe Bush am Ende seiner Amtszeit mehr Meeresschutzgebiete geschaffen als jeder andere Politiker in der Geschichte.
Wie die Zeitung weiter berichtete, habe Vizepräsident Richard Cheney die Einrichtung der maritimen Reservate abgelehnt. Bushs Entscheidung schaffe einen «gefährlichen Präzedenzfall». So müssten demnächst selbst Hobbyfischer in den Schutzgebieten eine Sondergenehmigung für ihre Aktivitäten einholen. Bush habe sich aber über die Einwände seines Vizes hinweggesetzt, hieß es. (dpa)