«Im Januar wurde teils in zwei Dritteln des Monats der Grenzwert überschritten. Das beobachten wir nicht so häufig», sagte Ute Dauert vom
Umweltbundesamt in Dessau-Roßlau am Mittwoch auf dpa-Anfrage. Besonders hoch sei die
Feinstaubbelastung in diesem Winter in Berlin, Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Teilen Niedersachsens.
«Das starke winterliche Hochdruckgebiet sorgt dort für eine geringe Luftbewegung. Es ist, als ob eine Käseglocke über uns liegt.» Hinzu kämen leichte östliche Winde: «Damit wird noch etwas aus Polen heran transportiert», sagte Dauert. Dass mehr Feinstaub in der Luft liege, habe auch mit den anhaltend tiefen Temperaturen zu tun. Es werde mehr geheizt und mehr Strom verbraucht als in anderen Wintern.
Der Grenzwert von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft darf an höchstens 35 Tagen im Kalenderjahr überschritten werden. An zwei Messstationen in Berlin - in Neukölln und Friedrichshain - gibt es schon jetzt 23 Überschreitungen, an vielen anderen Orten der Bundeshauptstadt sieht es nur unwesentlich besser aus. In Görlitz (Sachsen) wurde der Grenzwert schon 19 Mal übertroffen, in Bernburg (Sachsen-Anhalt) 18 Mal. Weniger dramatisch ist die Lage im Saarland, in Rheinland-Pfalz und in Nordrhein-Westfalen, wo die Werte bisher nur einmal über 50 Mikrogramm lagen. (dpa)