Überschwemmungen, geschlossene Schulen, starker Regen: Norditalien treffen erneut schwere Unwetter. Ein Ehepaar stirbt nach einem Erdrutsch in den Trümmern. Entspannung ist kaum in Sicht. (c) proplanta
Die Einsatzkräfte entdeckten am Dienstag die Leichen des Ehepaars in den Trümmern ihres zerstörten Hauses in der Ortschaft Leivi nahe der Hafenstadt
Genua, wie die Nachrichtenagentur Ansa berichtete. In der Region
Ligurien um Genua gingen massive Regenfälle nieder, wie der italienische Zivilschutz mitteilte. Insgesamt mussten mehr als 100 Menschen in Sicherheit gebracht werden. Viele Haushalte waren ohne Strom, zahlreiche Schulen blieben geschlossen.
Auch andere Teile des Landes wie die
Toskana, das
Piemont und die Mittelmeer-Insel Sardinien waren betroffen. Am Lago Maggiore nahe der Schweizer Grenze wurden nach Überschwemmungen Schulschließungen angekündigt. Auch für die kommenden Tage ist in vielen Regionen kaum mit Entspannung zu rechnen, die Meteorologen sagten laut Nachrichtenagentur Ansa weitere Regenfälle voraus. Heftige Unwetter halten Italien seit einiger Zeit in Atem, bereits im vergangenen Monat waren mehrere Menschen getötet worden.
In Leivi war das Haus des älteren Ehepaares in der Nacht zum Dienstag von Erdmassen begraben worden. Die Rettungskräfte suchten den gesamten Tag über fieberhaft nach den Vermissten, auch ein Helikopter war im Einsatz. Nach dem Fund der Leichen nahm die Staatsanwaltschaft Ermittlungen auf.
Zuvor waren eine im achten Monat schwangere Frau und eine weitere Frau aus einem anderen Gebäude in der Nähe gerettet worden. Auch in Genua wurde ein Haus von einer Schlammlawine getroffen, insgesamt 60 Menschen mussten in Sicherheit gebracht werden, darunter auch viele Kinder. Die Schäden gehen Schätzungen zufolge in die Millionen. Der Präsident der Region Ligurien, Claudio Burlando, forderte sofortige finanzielle Unterstützung in Höhe von 150 bis 200 Millionen Euro.
Die Unwetter-Folgen beeinträchtigten auch den Verkehr. So waren einige Straßen blockiert. Die Bahnlinie Genua-Rom wurde zeitweise unterbrochen, erst am Nachmittag lief der Zugverkehr dort wieder ohne Probleme. Auf Sardinien kam es laut Ansa wegen des Unwetters zu Verspätungen im Flugverkehr. (dpa)
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