Heftige Herbststürme haben in weiten Teilen Großbritannien schwere Schäden angerichtet. In vielen Gegenden im Süden, aber auch in Wales und Nordengland traten Flüsse über die Ufer und überfluteten Straßen. Die britische Umweltbehörde gab insgesamt 80 Flutwarnungen heraus.
Am Sonntag war eine Frau ums Leben gekommen, als sie im Londoner Park Kew Gardens von dem herabstürzenden Ast eines Baumes getroffen wurde. Am Dienstag wurde in einem Fluss in Nord-Yorkshire nach einem Ertrinkenden gesucht. Die Rettungskräfte gehen aber inzwischen davon aus, dass keine Gefahr mehr besteht.
Mindestens elf Menschen wurden am Montagabend und Dienstagmorgen aus ihren Autos gerettet, die in den Fluten stecken geblieben waren. Mehr als 100 überschwemmte Häuser mussten geräumt werden. Zehn Menschen wurden allein in der Stadt St. Helens bei Liverpool mit Booten aus ihren Wohnungen geholt. In vielen Orten wurden Schulkinder und Arbeitnehmer auf Anweisung der Polizei früher nach Hause geschickt.
Zwischen der schottischen Hauptstadt Edinburgh und dem nordenglischen Newcastle wurde die Zugverbindung unterbrochen. Nach Angaben der Wetterdienste fiel von Montag auf Dienstag in 24 Stunden so viel Regen wie normalerweise in einem ganzen Monat. Es kam zu Verkehrsunfällen. «Es gab eine Reihe von Kollisionen, weil die Leute zu schnell gefahren sind und es Aquaplaning gab», sagte ein Polizeisprecher in der Grafschaft Northumbria.
In Deutschland fielen die Folgen des Unwetters weniger drastisch aus. In Niedersachsen deckte der erste herbstliche Sturm des Jahres nach Polizeiangaben mehrere Dächer ab und riss Bäume um. Eine Bundesstraße musste zeitweise wegen der Räumungsarbeiten gesperrt werden. Verletzt wurde den Angaben zufolge niemand.
Sturmtief «Karin» bringt Deutschland in den nächsten Tagen weiter ungemütliches Herbstwetter. Dichte Wolken, Dauerregen und kurze Gewitter ziehen am heutigen Mittwoch vor allem über den Norden und Westen des Landes, wie der Deutsche Wetterdienst (
DWD) in Offenbach mitteilte. Süd- und Ostdeutschland bleiben davon zunächst verschont. Dort beginnt es in der Nacht zum Donnerstag zu regnen. Am Sonntag könnte es wieder etwas freundlicher werden, sagte ein DWD-Metereologe. (dpa)