Der Hochwassernachrichtendienst des Augsburger Umwelt-Landesamtes hatte am Mittwochvormittag wenige Stunden vor den verheerenden Überflutungen im Kreis Rottal-Inn lediglich vereinzelte
Überschwemmungen der relativ harmlosen Meldestufe 1 angekündigt - dies sind laut Definition «stellenweise kleinere Ausuferungen» abseits von bebauten Grundstücken.
Insgesamt gibt es vier Stufen für die Hochwasserwarnungen. Am Mittwochnachmittag um 15.30 Uhr, als in mehreren Orten bereits Land unter herrschte, gab es den nächsten Lagebericht. In diesem war von «Ausuferungen an der Rott bis Meldestufe 3» die Rede. Erst in dem abendlichen Bericht um 20.00 Uhr wurde von «extremen Wasserständen» nach starken Regenfällen sowie «Überflutungen über Meldestufe 4 im Gebiet der Rott» berichtet.
Das Landesamt verwies am Donnerstag darauf, dass der Deutsche Wetterdienst für Mittwoch eine Unwetterwarnung vor ergiebigem Dauerregen für Nieder- und Oberbayern herausgegeben hatte. Diese Angaben dienten zwar auch zur Warnung vor solch einer Sturzflut, wie sie dann einsetzte. Doch seien die Wetterlagen zu komplex, «um den genauen Ort der Niederschläge im Vorfeld zu bestimmen und daraus eine konkrete Wasserstands- oder Abflussvorhersage für kleine Gewässer abzuleiten», erläuterte ein Sprecherin der Behörde die Angaben in den Hochwasserberichten.