Die Gebiete liegen an der Küste, aber auch an Flüssen im Binnenland wie an der Elbe, wie aus den neuen Hochwassergefahren- und -risikokarten hervorgeht.
Agrarminister Till
Backhaus (
SPD) stellte die Karten am Mittwoch in Schwerin vor und schaltete sie im Internet frei. Jeder Bürger, jedes Unternehmen oder jede Behörde könne sich jetzt ein Bild davon machen, wie sich verschiedene Wasserstände auswirken könnten, sagte er.
Die Hochwassergefahrenkarten zeigen für die jeweiligen Gebiete und Orte bis auf die Straßen sowie einzelne Gehöfte und Häuser genau, welche Flächen bei bestimmten Wasserständen überflutet werden und welche Wege dann nicht mehr passierbar sind. Das sei eine Hilfe für Entscheidungen jedes einzelnen Bürgers, aber auch für Behörden, wenn es etwa um die Evakuierung von Orten im Hochwasserfall gehe.
Wie Backhaus sagte, hätten die Karten bei der Elbeflut 2013 schon gute Dienste leisten können. So habe es damals Überlegungen gegeben, die von
Hochwasser bedrohten Orte entlang der Elbe im Land zu evakuieren. Etwa 14.300 Menschen wären betroffen gewesen.
Für die Hochwasserrisikogebiete sollen bis 2015 Managementpläne erarbeitet werden. Es dürfe dann nicht mehr vorkommen, dass Gemeinden etwa Baugenehmigungen in überschwemmungsgefährdeten Gebieten erteilen.
Außerdem stellt das Land seit Mittwoch auf einem Pegelportal Informationen über die aktuellen Wasserstände an Flüssen bereit. Rund 80 Pegel sind einbezogen. Die Seite ermöglicht außerdem den direkten Zugriff auf Wetterwarnungen und Sturmflutwarnungen.
Backhaus räumte ein, dass es keinen hundertprozentigen Schutz vor Naturereignissen wie Hochwasser und Sturmfluten gebe. Die Menschen könnten sich aber besser darauf einstellen und Vorsichtsmaßnahmen treffen.
Die EU hat laut Backhaus die Karten und entsprechende Managementpläne gefordert, weil bei den immer häufiger auftretenden Hochwasserereignissen immer höhere Schäden entstanden. Mecklenburg-Vorpommern hat laut Minister seit 1990 rund 96 Millionen Euro in den Hochwasserschutz investiert. (dpa/mv)