Holländische Touristen flüchten vor Wisentherde

Das Pärchen war am Montag mit einem Schlauchboot auf dem Kölpinsee viel zu dicht an das Schutzgebiet Halbinsel Damerower Werder herangefahren, sagte ein Sprecher der Wasserschutzpolizei am Dienstag in Waren. Auf der Halbinsel liegt eines der größten deutschen Wisent-Reservate, dort leben die urigen Wildtiere seit 1957 in freier Wildbahn.

«Die Touristen kannten diese Tiere aus der Heimat nicht und wollten trotz Sperrtonnen ins flache Wasser fahren», sagte der Sprecher. Die massigen Wisente, die sich bei Temperaturen bis 30 Grad auch im Wasser abkühlten, hätten mehrere Scheinangriffe gestartet. Daraufhin habe das Pärchen nach kurzer Zeit die Flucht ergriffen. Der Ausflug belastete auch die Ferienkasse der Niederländer: Weil sie den rund 30 Meter breiten Sperrgürtel befuhren, mussten sie 35 Euro Verwarngeld zahlen.

Der Wisent (Bison bonasus) ist mit bis zu drei Meter Länge und knapp 1,90 Meter Schulterhöhe das größte Landsäugetier Europas. Die Kolosse können bis zu 60 Stundenkilometer schnell laufen und sogar zwei Meter hohe Hindernisse überwinden. (dpa/mv)