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12.08.2011 | 06:46 | Hornissen 

Hornissen leiden unter nassem Wetter

Erfurt - Hornissen leiden in diesem Jahr sehr unter den Wetterverhältnissen in Deutschland.

Hornisse
Hornisse (c) abet - fotolia.com
Im Frühling heizten sich die ersten Brutstätten der Insekten zu stark auf - und während des regnerischen Sommers fanden sie kaum Nahrung. Nach Meinung des Hornissen-Experten Jochen Zippel vom BUND Thüringen fehlt es vor allem an geeigneten Nistplätzen in den Wäldern. Er forderte mehr Brutkästen. Davon könne auch die Forstwirtschaft profitieren.

«Im Frühjahr sind viele Bruten "zerkocht"», sagte Zippel. Bei Temperaturen von 30 Grad im Schatten könne es unter Hausdächern und in Scheunen bis zu 60 Grad warm werden. «Das überleben die Maden nicht. Die Königin sucht dann einen neuen Platz, aber die zweite Brut fällt wesentlich kleiner aus», erklärte der Fachmann. Der Stock bestehe nur noch aus etwa 8 Waben - statt der etwa 12 bis 14 im ersten Nest. Hinzu komme der viele Regen im Sommer. «Bei Regen fliegen die Hornissen kaum aus ihrem Nest und finden nicht genügend Nahrung für die Brut.»

In Wäldern hätten Hornissen bessere Bedingungen, um Wetterextremen zu trotzen. «Dort ist das Temperaturgefälle nicht so groß und es besteht immer eine gewisse Luftzirkulation.» Außerdem sei das Nahrungsangebot reicher. Hornissen erbeuten Insekten. Bis zu einem halben Kilogramm verspeist ein Volk jeden Tag. «Hornissen fressen alle Insekten, die sie bewältigen können. Dazu zählen auch Borkenkäfer.»

Forstbetriebe raubten den natürlichen Schädlingsbekämpfern die Nistgrundlage, weil sie totes Altholz aus den Wäldern verbannten. In hohlen Bäumen nisten Hornissen am liebsten. «Nester unter Hausdächern und in Scheunen sind nur Notunterkünfte, weil die Tiere keine anderen Plätze gefunden haben», sagte Zippel.

Wer am eigenen Heim ein Hornissennest finde, müsse nicht in Panik ausbrechen. «Wenn die Leute einen Abstand von fünf Metern einhalten, sollte nichts passieren.» Ein Hornissennest zu beseitigen, sei nicht einfach. «Dafür brauchen sie eine Genehmigung vom jeweiligen Landkreis, weil Hornissen unter Naturschutz stehen.»

Entgegen der landläufigen Meinung sei der Stich einer Hornisse nicht gefährlicher als der einer Biene oder Wespe. Hornissen seien auch nicht aggressiv, betonte der Experte. «Es kommt allein auf das Verhalten des Menschen an.» (dpa)
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