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29.04.2013 | 15:09 | Wirbelsturm USA 

Sechs Monate nach Hurrikan Sandy

New York - Unverwüstlich steht die Freiheitsstatue im New Yorker Hafen. Doch Betreten können Besucher das Wahrzeichen derzeit nicht. Schuld ist die Zerstörungskraft von Hurrikan «Sandy», der im vergangenen Oktober über die Ostküste der USA fegte.

Sturm
(c) proplanta
Zwar hatte die 126 Jahre alte Lady Liberty dem Wirbelsturm trotzen können, nicht aber die Schiffsanlegestellen, Gehwege und Stromgeneratoren der Insel. Erst für den Unabhängigkeitstag, den 4. Juli, ist die Wiedereröffnung der Nationalpark-Verwaltung zufolge geplant. Sie ist nicht die einzige Attraktion, die wegen «Sandy» ihre Tore noch verschlossen hat, wohl aber die bekannteste.

Die Spuren von Hurrikan «Sandy» sind vielerorts auch ein halbes Jahr danach noch spürbar. Der Wirbelsturm, der zunächst die Karibik heimsuchte und dort etwa 70 Menschen das Leben kostete, hinterließ auf seinem Weg entlang der Ostküste bis nach Kanada ein Bild der Verwüstung. In den Vereinigten Staaten starben sogar mehr als 100 Tote durch «Sandy». Vor allem die Bundesstaaten New York und New Jersey traf er schwer.

«Das war ein verheerender Sturm, vielleicht der Schlimmste, den wir bisher erlebt haben», erklärte New Yorks Bürgermeister Michael Bloomberg, kurz nachdem «Sandy» am 29. Oktober über die Weltmetropole hinweggefegt war und ganze Stadtteile überschwemmt hatte.

Hunderttausende Bewohner waren zum Teil tagelang ohne Strom, der öffentliche Verkehr kam zum Erliegen. Bloomberg prophezeite vor sechs Monaten, dass die Spuren der Zerstörung wohl noch für lange Zeit fühlbar sein würden. Damit sollte er recht behalten, denn Normalität scheint für viele auch jetzt noch nicht eingekehrt zu sein.

Im April sollen noch Hunderte «Sandy»-Obdachlose in New Yorker Hotels untergebracht gewesen sein, schrieb die «New York Daily News».

Die Kosten dafür dürften sich laut «New York Times» auf mehrere Millionen Dollar belaufen. Vor allem ärmere Einwohner, die Schwierigkeiten haben, eine bezahlbare Unterkunft zu finden, seien länger auf das Programm angewiesen. Insgesamt hätten mehr als 7.000 New Yorker in den Wochen nach «Sandy» Evakuierungszentren aufgesucht.

Zwar schreitet der Wiederaufbau vielerorts voran. 95 Prozent der Trümmer im Bundesstaat New York seien mittlerweile entfernt, erklärte die US-Bundesbehörde für Katastrophenhilfe. Eine Notwendigkeit, um Nachbarschaften wieder aufzubauen. Viele Betroffene hätten bereits in ihre Häuser zurückkehren können. «Aber die Arbeit ist noch nicht fertig», resümiert Michael Byrne, der die «Sandy»-Einsätze der Behörde koordiniert. Aufgabe sei auch, New York sturmsicherer für die Zukunft zu machen.

Tausende Häuser hatte «Sandy» zerstört und dabei Schäden in zweistelliger Milliardenhöhe verursacht. Für Versicherungsunternehmen dürfte der Hurrikan der drittteuerste Sturm in der US-Geschichte werden, teilte das Insurance Information Institute mit. Die Auszahlungssumme an Versicherte wird auf rund 19 Milliarden Dollar geschätzt. Nur Hurrikan «Katrina» (2005) und «Andrew» (1992) konnten das überbieten.

Die US-Regierung kostet «Sandy» Milliarden. Das Repräsentantenhaus in Washington hat bis Januar Hilfsgelder in Höhe von 60 Milliarden Dollar bewilligt. Doch nicht immer kommen Gelder schnell bei den Betroffenen an. Für Geschäftsbesitzer erweist sich das Warten auf die Auszahlung von Katastrophenkrediten zur Geduldsprobe, wie das Nachrichtenmagazins «Businessweek» berichtet.

Viele Geschäfte haben auch sechs Monate später noch geschlossen. Deutlich spürbar ist das in New Yorks South Street Seaport. Das Viertel im Süden Manhattans liegt direkt am East River und wurde von «Sandy» hart getroffen. Mit seinen vielen Läden und Restaurants gilt es eigentlich als ein Touristenmagnet. Derzeit wirkt es eher wie eine Geisterstadt. Viele Geschäfte haben bis heute nicht wiedereröffnet.

Und nicht nur hier bleiben die Türen zu. Von den 23.400 allein in New York betroffenen Geschäften war nach Angaben der Stadt im März noch fast jedes Fünfte geschlossen. «Unterstützt die Überlebenden von Sandy» prangt auf einem gelb-grünen Banner, mit dem die Betroffenen in South Street Seaport den Weg zu wieder geöffneten Geschäften weisen wollen. Eine große Auswahl haben die Besucher nicht.
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