(c) adamfichna - fotolia.com
Besonders gravierend sei der Rückgang in den eigentlich fasanenreichen Gebieten wie dem Emsland, sagte Egbert Strauß, der an der Tierärztlichen Hochschule Hannover für die Wildtiererfassung zuständig ist. Dort untersuchen Forscher seit 2011 die Ursachen für den Rückgang von Fasan und Rebhuhn in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen sowie Schleswig-Holstein. Sowohl der Mangel an Insekten als auch die gestiegene Zahl an Raubwild könnten nach Erkenntnissen der Wissenschaftler die Populationen verringert haben.
«Es ist ein komplexes Zusammenspiel vieler Faktoren», sagte Projektmitarbeiterin Nele Curland. Die Forscher vermuten, dass es einen Insektenmangel gibt, der in den ersten Wochen nach dem Schlüpfen viele Küken verhungern lässt. Durch die Mangelernährung werde zudem das Immunsystem geschwächt. Zahlreiche Jungtiere sterben demnach an einem Erreger, der etwa für erwachsene Tiere ungefährlich ist. Diese These konnten die Projektmitarbeiter auch durch eine Studie mit Fasanen auf dem Lehr- und Forschungsgut Ruthe untermauern.
Die geschwächten, zu kleinen Jungtiere sind darüber hinaus eine leichte Beute für Fuchs, Marder oder Greifvögel. Um den Rückgang von Fasan und Rebhuhn zu stoppen, könnte eine Stellschraube sein, diese Feinde in größerer Zahl zu schießen, meint die Tierärztin.
Im Gegensatz zum stark gefährdeten Rebhuhn wird der Fasan noch gejagt. Die Jäger setzen sich aber für die Verbesserung seines Lebensraums ein und schießen nicht mehr so viele Vögel wie in der Vergangenheit.