Hessische Städte beginnen mit Kampf gegen Eichenprozessionsspinner. (c) proplanta
Da die unbeliebten Insekten nicht nur Fraßschäden an Bäumen anrichten, sondern auch bei Kontakt mit Menschen oder anderen Tieren allergische Reaktionen verursachen können, werden in diesem Jahr wieder in einigen hessischen Städten Tausende Bäume mit biologischen Schädlingsbekämpfungsmitteln behandelt, um gegen die Larven vorzugehen, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur ergab.
In Frankfurt werden laut einer Sprecherin des Grünflächenamts die Eichenkronen auf etwa 106 Hektar Stadtfläche vorbeugend aus der Luft bespritzt. Zudem werden etwa 6.600 Eichen an Straßen, in öffentlichen Grünanlagen, an Spielplätzen sowie auf Schulhöfen und auf den Freiflächen von Kindertagesstätten vom Boden aus besprüht. Nach Angaben der Stadt kostet die Bekämpfung der Larven in diesem Jahr voraussichtlich etwa 150.000 Euro.
Bereits seit Ende April werden in Darmstadt nach Angaben eines Stadtsprechers rund 3.600 Bäume prophylaktisch mittels Hubarbeitsbühne oder Hochleistungssprühkanone behandelt. Die befallenen Eichen verteilen sich laut dem Sprecher unter anderem auf Spielplätze, Friedhöfe, Kindergärten und Schulen sowie auf Freibäder im gesamten Stadtgebiet. Da das Bekämpfungsmittel zweimal ausgebracht werden muss, soll es voraussichtlich Ende Mai oder Anfang Juni eine zweite Behandlung geben. Zudem sollen vereinzelte Anlagen vom Hubschrauber aus besprüht werden.
Aufgrund des kalten Aprils startet die Bekämpfung der Eichenprozessionsspinner in Fulda in diesem Jahr erst Mitte bis Ende Mai und somit etwa zwei Wochen später als in den vergangenen Jahren.
Insgesamt werden rund 3.100 Bäume an stark frequentierten Eichenstandorten im gesamten Stadtgebiet behandelt, wie ein Sprecher der Stadt berichtete. Ausgenommen seien geschlossene Waldgebiete.
In Gießen werden nach Angaben der Stadt ab Anfang/Mitte Mai etwa 900 von rund 2.500 Eichen im Stadtgebiet behandelt. Laut einer Sprecherin befinden sich die Bäume überwiegend auf Schul-, Kita- und Sportgeländen sowie auf Spiel- Park- und Freizeitanlagen, also «dort, wo Gefahren für Menschen bestehen könnten».
Im Hanauer Stadtgebiet hat die Bekämpfung der Larven auf Grünflächen und Spielplätzen, an Kindertagesstätten und Schulen sowie auf öffentliche Parkanlagen, Schwimmbad-Freiflächen, auf Sportanlagen und an viel frequentierten Straßen bereits begonnen. Betroffen seien insgesamt knapp 920 Bäume, so ein Stadtsprecher.
In Kassel herrscht noch Ruhe vor den Insekten. «Der Eichenprozessionsspinner ist in Kassel noch nicht angekommen», berichtete ein Stadtsprecher. Dennoch rechne das Umwelt- und Gartenamt aufgrund steigender Fallmeldungen anderer Städte auch im Kasseler Stadtgebiet zukünftig mit einer Verbreitung des Insekts und seiner Raupen.
Auch der Landesbtrieb HessenForst geht in den kommenden Jahren und Jahrzehnten von einer steigenden Präsenz des Eichenprozessionsspinners in Deutschland und auch in Hessen aus, denn «als wärmeliebendes Insekt ist der Eichenprozessionsspinner einer der Profiteure der Klimakrise», berichtete eine Sprecherin.