Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
15.10.2010 | 04:03 | Minimiermotte  

Kastanienbaum: Miniermotte überwintert in Blättern

Hannover - Wenn die Blätter von Kastanien bereits im Sommer braun werden und frühzeitig vom Baum fallen, kann das ein Hinweis auf das Unwesen der Rosskastanien-Miniermotte sein.

Kastanie
Dabei handelt es sich um einen etwa einen Zentimeter großen Schmetterling, dessen Larven zur Zeit der Baumblüte im Blattinnern der Rosskastanien fressen. Da der Schädling im Laub überwintert, sollten herab gefallene Blätter bereits jetzt zusammengeharkt und gewissenhaft entsorgt werden, rät die Landwirtschaftskammer Niedersachsen. Das reduziere den Befall im nächsten Jahr deutlich.

Falls das Laub im eigenen Garten kompostiert werden soll, muss der Haufen mit einer etwa 15 cm starken Erdschicht abgedeckt werden, andernfalls werden die Falter im Frühjahr unbeschadet schlüpfen. Als Alternative kann das Laub zur städtischen Kompostierung oder zu Recyclinghöfen gebracht werden. Eine chemische Bekämpfung ist aufgrund der Größe der Bäume kaum möglich. Außerdem gibt es für Privatpersonen keine gegen die Motte zugelassenen Pflanzenschutzmittel. Natürliche Gegenspieler wie räuberische oder parasitierende Insekten spielen kaum eine Rolle.

Die Reißzweck-großen Miniermotten sind weiß-braun gemustert und treten oft in Massen auf. Sie schlüpfen im Frühjahr zur Zeit der Knospenentwicklung und legen ihre Eier zur Blütezeit auf die Oberseite der Kastanienblätter. Nach etwa zwei Wochen schlüpfen die Junglarven und fressen sich in das Blattgewebe hinein. Beim Betrachten im Gegenlicht sind die Larven, ihre hellen Fraßgänge und dunklere, kotgefüllte Bereiche gut zu erkennen. Nach Abschluss der Larvenentwicklung wird eine zwei- bis dreiwöchige Puppenruhe eingelegt, bevor die nächsten Falter schlüpfen. Pro Jahr gibt es in der Regel drei Generationen. Die Puppen der letzten Generation überwintern im Falllaub.

Auch wenn die Vitalität der Kastanienbäume durch den frühzeitigen Verlust der Blätter leidet, ist der Baumbestand in unseren Regionen durch den Falter alleine nicht gefährdet. Kommen jedoch noch weitere Belastungen wie Pilzbefall oder Auftausalz hinzu, kann das die Bäume in ihrer Substanz nachhaltig schädigen. Bei Neupflanzungen sollte die rot blühende Variante (Aesculus x carnea) gewählt werden, denn sie wird nicht von der Miniermotte befallen. (lwk-Niedersachsen)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Kommentierte Artikel

 LED-Lampen in Straßenlaternen sparen massiv Strom ein

 Zahl der Bäckereien weiter rückläufig

 Wundermittel und Jahrhundertgift PFAS: Derselbe Circus - andere Clowns

 Deutsche Verbraucher offen für abgelaufene Lebensmittel

 Brandenburger Dackel wohl von Wolf angegriffen

 Tag des Wolfes - Bauern machen Druck für vereinfachten Abschuss

 Erleichterungen bei GAP-Anträgen und Hanfanbau

 In der Corona-Pandemie wurden zu oft Antibiotika verschrieben

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein