«In der Konsequenz bedeutet
Klimaschutz zum Beispiel Einschränkung der Mobilität», sagte Braun der «Welt am Sonntag». «Ich glaube nicht, dass das Thema mit all seinen Konsequenzen erfasst wird.» Die Regierung kläre die Bevölkerung nicht umfassend auf.
Die Bürger müssten künftig auf lieb gewonnene Gewohnheiten verzichten. Der
Klimaziele wegen könnten die Autokonzerne «gezwungen werden, Autos in der Höchstgeschwindigkeit und in ihrer Motorleistung zu beschränken», sagte der 63-Jährige. «Damit kann man leben, keine Frage. Früher sind wir auch mit 34-PS-Autos nach Italien gefahren.»
Der stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion Ludwig Stiegler warf Braun Pessimismus vor und erklärte,
Klimapolitik sei vielmehr intelligente Wachstumspolitik. «Klimaschutzpolitik ist keine Politik der Askese. Sie ist eine Herausforderung an unsere technische Intelligenz.» Deutschland müsse zeigen, «dass eine intelligente Technik der Energieeffizienz erlaubt, Leistungen mit weniger Primärenergie zu produzieren und zusätzlich das CO2-Problem anzugehen».
Die Industrieländer müssten den Schwellenländern Wege aufzeigen, wie diese Klimaschutz-verträglich einen vergleichbaren Wohlstand erreichen könnten. «Die anderen werden uns nicht folgen, wenn wir uns einschränken», erklärte Stiegler. «Sie werden uns folgen, wenn wir ihnen den Weg zum Wohlstand mit einer ökologischen Industrie- und Dienstleistungspolitik zeigen und ihn mit ihnen zusammen entwickeln.» (dpa)