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15.10.2023 | 14:30 | Artenvielfalt 

Land- und Forstwirte wollen zum Biodiversitätsschutz beitragen

Frankfurt - Land- und Forstwirte in Deutschland haben ein hohes Problembewusstsein für den Verlust der Artenvielfalt und wollen einen Beitrag zum Schutz der Biodiversität leisten.

Biodiversität
In der Umsetzung sehen sie aber hohe Hürden, etwa bei der Dokumentation. Hinzu kommen Sorgen wegen möglicher betrieblicher Schäden durch die Maßnahmen. (c) proplanta
Bei der Umsetzung von Maßnahmen sehen sie sich jedoch hohen Hürden gegenüber. Das belegen die Ergebnisse der Studie „Zielvorstellung Biodiversität – Biodiversitätsbewusstsein in der Land- und Forstwirtschaft“, für die das Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE) im Auftrag der Bundesforschungsinitiative zum Erhalt der Artenvielfalt (FEdA) jeweils rund 500 Land- und Forstwirte befragt hat.

Demnach fühlen sich 81% der Forst- und 85% der Landwirte persönlich dafür verantwortlich, etwas für den Biodiversitätsschutz zu unternehmen. Allerdings sehen sich 45% der Forst- und 24% der Landwirte bei dem Thema überfordert. „Schwierigkeiten bei der Umsetzung biodiversitätsfördernder Maßnahmen sind vor allem praktischer Art und nicht etwa Zweifel an der Sinnhaftigkeit“, erläuterte Leitautorin Marion Mehring die Ergebnisse.

Jeweils eine Mehrheit in beiden Befragtengruppen berichtete von einem Mangel an Handlungsmöglichkeiten. Als Hemmnisse wurden eine fehlende Flexibilität der Maßnahmen und ein zu hoher Dokumentationsaufwand genannt, ebenfalls Sorgen wegen möglicher betrieblicher Nachteile, wie zum Beispiel ein Schädlingsbefall durch eine Maßnahme.

Breites Engagement wichtig



Nach Einschätzung von Mehring kann das Engagement der Land- und Forstwirte unter anderem dadurch gesteigert werden, dass die Gruppe der „wenig Überzeugten" mit gezielten Informationen über die Funktion von Biodiversität aufgeklärt werden. Ein weiterer Ansatzpunkt sei der Abbau der Sorgen vor möglichen Risiken.

Daneben sollten die Betriebe mithilfe von Best-Practice-Beispielen unterstützt werden. Schließlich sei es wichtig, Barrieren bei der Maßnahmenergreifung abzubauen. „Um eine Trendwende für die Artenvielfalt zu erreichen, braucht es ein breites Engagement und neue Bündnisse zwischen allen beteiligten Akteuren", so Mehring. Die Studienergebnisse wurden in den „ISOE-Materialien Soziale Ökologie", Ausgabe 72 veröffentlich.
AgE
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