So habe China, das weltweit das meiste Kohlendioxid verbreite, den Anstieg seiner Schadstoffemissionen im Vergleich zum Vorjahr verringert, sagte Germanwatch-Geschäftsführer Christoph Bals am Montag auf der UN-Klimakonferenz in Warschau.
Die politische Debatte um die Verwendung von Kohle angesichts des schweren Smog-Problems in den chinesischen Großstädten gebe Hoffnung auf ein Umdenken. Zudem sei in einer Reihe anderer Staaten seit 2010 keine Emissionssteigerung verzeichnet worden.
Von Entwarnung kann allerdings keine Rede sein: «Wir brauchen Umkehr in der Energie- und
Klimapolitik der Schlüsselländer, um einen gefährlichen
Klimawandel zu verhindern», heißt es in der Germanwatch-Studie.
Deutschlands Position auf dem Klimaschutzindex sank von Platz acht auf Platz 19. Daran sei vor allem die Blockadepolitik Deutschlands beim Thema Emissionshandel und Autoabgasen schuld, sagte Wendel Trio vom Klimanetzwerk Europa.
Polen befindet sich auf dem Index nur einen Platz vor China auf Rang 45. Der Gastgeber der Klimakonferenz verzeichnet bei seinem CO2-Ausstoß wie auch bei der Verwendung erneuerbarer Energien das schlechteste Ergebnis aller EU-Staaten.
Die EU insgesamt habe ihre Vorreiterrolle beim
Klimaschutz aufgegeben, heißt es. Im Bereich Energieeffizienz allerdings sind die europäischen Staaten, ergänzt um Neuseeland, in der Spitzengruppe fast unter sich. Dänemark, Großbritannien und Portugal nahmen die Spitzenplätze des Klimaschutzindex ein. Das Beispiel Portugals zeige, dass es möglich sei, die
Wirtschaftskrise und die Klimakrise gleichzeitig in Angriff zu nehmen, sagte Trio. In der Klimapolitik ständen die EU-Staaten derzeit aber still.
Kein einziges Land erreichte die Wertung «sehr gut». China und Russland, aber auch Kanada gehören danach weiterhin zu den großen Klimasündern. Auch Luxemburg, Saudi-Arabien und die USA müssten noch weitaus größere Fortschritte erzielen, um ihre schwache Klimaschutzleistung zu verbessern, hieß es. (dpa)