Weil es diesen Winter so viel geregnet hat, war der Einsatz erst in dieser Woche möglich. Nur fünf Hektar fielen den Flammen bei Behringen zum Opfer, im vergangenen Jahr waren es 60 bis 80 Hektar. «Wir hatten uns 15 bis 20 Hektar vorgenommen, aber wegen Hochnebels ist es weniger geworden», sagt Dirk Mertens, Fachbereichsleiter «Offenlandpflege und Naturschutz».
Ein Wunschziel in der Saison wären sogar 400 Hektar. Doch das Wetter muss stimmen, sonst ist es zu gefährlich. Mit Tropffackeln und einem Gemisch aus Benzin und Diesel werden die
Gräser nach und nach angezündet, daneben entsteht eine Sicherheitsschneise, die bewässert wird.
Das gezielte Abbrennen ist eine altbewährte Methode zur Erhaltung der Heide, weil überalternde Bestände auf diese Weise verjüngt und revitalisiert werden. Nach einem Brand stehen die scheinbar vegetationsfreien Flächen zum Neuaustrieb bereit.
Die unterirdischen Teile der Heide ertragen einen Brand gut, sie ist sogar ein typischer Brandkeimer. Für die Tier- und Pflanzenwelt hat das Brennen den Vorteil, dass Nährstoffe im Boden bleiben. «Der Stickstoff entweicht, Nährstoffe wie Phosphor,
Kali, Magnesium und andere Spurenelemente bleiben auf der Fläche», erklärt Mertens.
Durch die schwarze Asche treiben die vorhandenen Triebe dann in der Saison am Wurzelstock auch wieder aus. «Die Imker sind sogar dafür, weil die Heide dann so gut blüht und die
Bienen profitieren», erzählt er. Ohne Pflegemaßnahmen vergrasen und verbuschen die Heideflächen bis hin zur Waldentwicklung. Im September/Oktober soll der nächste Versuch zum Heidebrennen gestartet werden.