Erst vor kurzem hatte das kaum fünf Zentimeter lange Tierchen im Südwesten für politische Schlagzeilen gesorgt: Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) nannte es falsch, mit irgendeiner Gelbbauchunke «als letztem Rettungsanker» wichtige Projekte wie den
Klimaschutz zu bekämpfen.
Jetzt hob die Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde (DGHT) in Mannheim den Frosch mit der Wahl als besonders schützenswert hervor.
Zwar sei die Gelbbauchunke - allen Unkenrufen zum Trotz - europaweit noch nicht vom Aussterben bedroht, hieß es. Doch stehe es gerade in Deutschland nicht gut um die Art. Hierzulande habe sie ihre natürlichen Lebensräume durch menschliches Tun weitgehend verloren, finde aber Ersatzbiotope in Abbaugruben und auf militärischen Übungsplätzen, berichtete DGHT-Vizepräsident Axel Kwet.
Die Gelbbauchunke (
Bombina variegata) wirkt von oben durch ihre graubraune bis lehmgelbe Rückenfärbung wie eine graue Maus. «Von unten ist sie durch ihren gelb-schwarz gemusterten Bauch unser auffallendster Froschlurch, der mit seinen herzförmigen Pupillen auch sofort sympathisch wirkt», schrieb die Fachgesellschaft.
Der auffällige Bauch dient vor allem einer lebensrettenden Strategie: Die Unke biegt sich plötzlich nach oben und erschreckt damit ihre Feinde - auch Unkenreflex genannt.
Fachlich unterstützt wird die DGHT-Aktion «Lurch des Jahres» von österreichischen und schweizerischen Fachverbänden sowie von den Umweltverbänden
BUND und Nabu. (dpa)