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09.11.2015 | 08:14 | Klimaverhandlungen  

Minister in Paris auf der Suche nach Klima-Kompromiss

Paris - Minister und andere hochrangige Regierungsvertreter aus fast 70 Ländern bemühen sich um neuen Elan für die stockenden Klimaverhandlungen.

Klimakonferenz in Paris
Die Uhr tickt, nur noch drei Wochen sind es bis zur UN-Klimakonferenz - und noch ist völlig offen, ob am Ende ein wirkungsvoller Weltklimavertrag steht. Nun suchen Regierungsvertreter in Paris nach Gemeinsamkeiten. (c) proplanta
«Es muss alles für einen Erfolg der Konferenz von Paris getan werden», appellierte Frankreichs Außenminister Laurent Fabius am Sonntag zum Auftakt des Treffens in der französischen Hauptstadt.

«Jede weitere Verzögerung bei den vorbereitenden Gesprächen wäre verantwortungslos», teilte der deutsche Umwelt-Staatssekretär Jochen Flasbarth der Deutschen Presse-Agentur mit.

Die informellen Gespräche sollen drei Wochen vor der Pariser UN-Konferenz Kompromisslinien für zentrale Streitpunkte ausloten. Ziel ist ein Abkommen, um den Ausstoß von Treibhausgasen zu begrenzen und damit den Klimawandel einzudämmen.

«Leider haben wir zuletzt viel Zeit verloren im Verhandlungsprozess», bedauerte Flasbarth, der Deutschland bei den bis Dienstag angesetzten Vorgesprächen vertritt. «Deshalb ist es sehr wichtig, jetzt politisch den Weg zu ebnen, damit die Klimakonferenz in Paris dann in der ersten Verhandlungswoche zügig voran kommt.»

Umweltschützer riefen die Minister auf, den Weg zu einer ehrgeizigen Vereinbarung zu ebnen. Der Vorsitzende des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Hubert Weiger, forderte finanzielle Zugeständnisse der Industriestaaten. «Zu Recht verlangen vom Klimawandel besonders betroffene Staaten für die Zeit nach 2020 Garantien für Hilfsmaßnahmen zur Bewältigung von Klimaschäden», erklärte er.

Weiterer Knackpunkt ist die Formulierung des langfristigen Klimaschutzziels. Eine Einigung hier wäre ein wichtiger Schritt, sagte Fabius. Als «vielleicht einfacher» bezeichnete er die Vereinbarung einer Art Revisionsklausel: Sie soll dafür sorgen, dass alle Länder ihre nationalen Klimaziele regelmäßig überprüfen und nachbessern. Die bisherigen Pläne reichen laut Experten nicht aus, um die Erderwärmung auf weniger als zwei Grad zu begrenzen.

Die Vorgespräche sind nicht Teil der offiziellen UN-Verhandlungen mit 195 Ländern, bei deren letzter Runde in Bonn es kaum Fortschritte gegeben hatte. Doch alle wichtigen Spieler des Klimapokers sitzen mit am Tisch - die französischen Gastgeber hoffen deshalb, dass Kompromisse den Weg für das endgültige Abkommen weisen können. Fabius mahnte: «Die letzten Kilometer sind oft die schwierigsten.»
dpa
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