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11.02.2018 | 08:30 | Krähen-Plage 
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München bekämpft Krähen-Problem

München - Gibt es in Bayern eine Krähen-Plage? Die Antwort sehen Bayerns Städte und Vogelschützer sehr unterschiedlich. In München will man reagieren.

Krähen-Plage?
Unmut bei einigen Bürgern: Krähen holen Abfall aus Mülleimern und verteilen Plastik- sowie Essensreste auf Plätzen und Wiesen. München will mit neuen Mülleimern gegen das Problem vorgehen - andere Städte sehen keinen Bedarf. (c) proplanta
In der Landeshauptstadt sollen demnächst weitere «krähensichere» Mülleimer aufgestellt werden. Mit neuen Modellen will die Stadtverwaltung verhindern, dass die Vögel bei ihrer Futtersuche Müll aus den Behältern holen und in der Gegend verteilen.

Die Eimer mit einer verkleinerten Einwurföffnung sollen insbesondere an Spielplätzen und anderen betroffenen Bereichen aufgestellt werden - so hat es der Bauausschuss des Stadtrats beschlossen. In der Fußgängerzone sind die neuen Mülleimer bereits im Einsatz.

In Augsburg sind weniger Krähen ein Problem, die sich aus Mülleimern bedienen. Vielmehr gebe es am Universitätsklinikum einen Konflikt mit Saatkrähen, die Hygienefragen ausgelöst haben, wie das städtische Naturschutzamt mitteilte.

Zusammen mit der Bezirksregierung soll eine Lösung gefunden werden. Die Stadt betont, «dass Saatkrähen zu den besonders geschützten Vogelarten gehören und Eingriffe in deren Population nur mit Genehmigung der höheren Naturschutzbehörde zulässig sind».

In der Innenstadt seien keine Maßnahmen zur Krähenabwehr geplant - auch wenn das Nebeneinander von Menschen und Krähen nicht immer konfliktfrei seien, erklärte das zuständige Amt.

Ganz anders klingt die Antwort aus Nürnberg: Ein Krähen-Problem «ist einfach nicht vorhanden», teilte die Stadt mit. Vögel, die Plätze oder Parkflächen vermüllen, habe keine Relevanz für die Stadtverwaltung. Deswegen sei noch kein Geld in krähensichere Mülleimer investiert worden, erklärte ein Sprecher. Man wolle aber die Erfahrungen Münchens mit den neuen Modellen abwarten: «Von München lernen heißt ja bekanntlich siegen lernen.»

Der Landesbund für Vogelschutz (LBV) bestätigt, dass es in einigen Städten und Kommunen Probleme mit Krähen gibt. Aber von einer Plage könne man nicht sprechen, erklärte Matthias Luy vom LBV. In den Städten leben ihm zufolge bis zu 20 Rabenkrähen auf einem Quadratkilometer.

Die Vögel seien Allesfresser: Biergärten und Mülleimer lockten die Krähen deswegen besonders an, so Luy. Junge Krähen hätten außerdem kein eigenes Revier und rotteten sich mit bis zu 500 Tieren zusammen. Das sei zwar auffällig, «hat aber nichts mit einer Plage zu tun», sagte Luy.
dpa/lby
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Kommentare 
Patrick Bateman schrieb am 12.08.2018 14:12 Uhrzustimmen(4) widersprechen(14)
Wie üblich, Cource schreibt mal wieder kompletten Blödsinn. Die geschützten Saatkrähen sind in Deutschland alles andere als selten. Desweiteren handelt es sich bei den Krähen, die vor allem im innerstädtischen Bereich für Ärger sorgen, NATÜRLICH um Saatkrähen. Ist ja auch logisch, daß Kolonienbrüter für mehr Lärm und Dreck sorgen, als Einzelbrüter wie die Rabenkrähe.
Die Saatkrähe ist im ganzen Jahr in Deutschland beheimatet.
Zu den Thesen von Nabu und co, fällt mir sowieso nur ein: Wer einen Sumpf austrocknen will, darf nicht mit den Fröschen verhandeln!
cource schrieb am 11.02.2018 12:21 Uhrzustimmen(18) widersprechen(13)
bei dem foto von @proplanta handelt es sich um die seltenen geschützten saatkrähen--erkennbar an den langen dünnen schnäbeln
cource schrieb am 11.02.2018 11:46 Uhrzustimmen(19) widersprechen(16)
1. es gibt die Rabenkrähe/Nebelkrähe und die Saatkrähe
2. in den städten dürfte es sich überwiegend um die Rabenkrähe bzw Nebelkrähe handeln und die haben tatsächlich extrem zugenommen und machen mit ihrem lauten rufen schon vor dem sonnenaufgang alle schinder wach
3. die in deutschland seltene/brutvogel Saatkrähe tritt normalerweise in den wintermonaten - osteuropäischen wintergäste - , verstärkt auf, aber wegen der klimaerwärmung sind in Berlin/Brandenburg kaum noch wintergäste zu beobachten, dafür aber verstärkt überall die Nebelkrähe
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