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14.04.2011 | 09:50 | Wildtiere in Thüringen  

Neue Technik soll Wildunfälle vermeiden

Erfurt - In Thüringen soll die erste großflächige Installation von Duftzäunen die Zahl der Wildunfälle deutlich minimieren.

Wild
Thüringens Forstminister Jürgen Reinholz hat gestern (13.04.) an der Unfallschwerpunktstrecke der B 88 zwischen Ohrdruf und Crawinkel die neue Technik, bestehend aus Wildwarnreflektoren (entlang einer Strecke von 1.300 Metern) und Duftzäunen (auf 2.200 Metern), eingeweiht.

„Zunehmende Motorisierung und Verkehrsdichte erhöhen das Risiko eines Unfalls mit Wildtieren, deren Lebensräume durch die Verkehrstrassen häufig zerschnitten werden. Neuartige technische Hilfsmittel, wie Wildwarnreflektoren und Duftzäune, sollen die Hauptunfallschwerpunkte entschärfen“, sagte Thüringens Forstminister Jürgen Reinholz.

Im Kreis Gotha ereignen sich jährlich durchschnittlich rund 320 Verkehrsunfälle mit Wildtieren. Allein im vergangenen Jahr 2010 gab es sechs verletzte Personen und Sachschäden von über 400.000 Euro (registrierte Unfälle). Die Dunkelziffer ist schätzungsweise doppelt so hoch.

Das gemeinsame Projekt der Thüringer Landesanstalt für Wald, Jagd und Fischerei sowie der Kreisjägerschaft Gotha e.V. hat die langfristige Minimierung der Wildunfälle im Kreisgebiet Gotha zum Ziel. Weitere Projektpartner sind der ADAC Hessen-Thüringen und der TÜV Thüringen. Zusätzlich wollen die Jäger im Kreis Gotha noch im Frühjahr an Wildunfallschwerpunkten auf weiteren 20 Kilometern Straße Wildwarnreflektoren  anbringen.

Trotz allem ist jeder Verkehrsteilnehmer aufgefordert, sein Fahrverhalten so anzupassen, dass Verkehrsunfälle mit Beteiligung von Wildtieren möglichst vermieden werden. Die Hauptunfallzeitpunkte in der Morgen- und Abenddämmerung verlangen die erhöhte Aufmerksamkeit jedes Autofahrers. Somit werden Personen- und Sachschäden vermieden und letztendlich auch das Leiden angefahrener Wildtiere. (PD)
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