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04.06.2017 | 10:30 | Wolfsvorkommen 

Neues Internetportal zum Wolf in Deutschland freigeschaltet

Bonn - Wissenschaftliche Fakten und exakte Daten zum Wolfsvorkommen in Deutschland liefert ein neues Internetportal der Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf (DBBW), das am Montag unter „www.dbb-wolf.de“ freigeschaltet wurde.

Wolfsvorkommen Deutschland
Das Portal liefert aktuelle Informationen über das Vorkommen der Wölfe in Deutschland. Die Darstellung bietet einen Vergleich mit den Vorjahren und die Reproduktion einzelner Populationen. Zudem werden die Managementpläne der Bundesländer und Schadensstatistiken aufgeführt. (c) natureguy - fotolia.com
Wie das Bundesamt für Naturschutz (BfN) als Auftraggeber des neuen Services mit teilte, führe das Portal den aktuellen Kenntnisstand über die Verbreitung, die Wolfsterritorien und Totfunde in Deutschland zusammen. Die Darstellung ermögliche auch einen Vergleich mit den Vorjahren und liefere zusätzlich detaillierte Einblicke in den Status und die Reproduktion einzelner Wolfsterritorien.

Laut BfN werden auf den Informationsseiten die Managementpläne der Bundesländer und die Ergebnisse der von ihnen erhobenen Schadensstatistiken in Hinblick auf Nutztierübergriffe durch Wölfe dargestellt. Das Portal liefere darüber hinaus eine Zusammenstellung der im Bereich Herdenschutz von Weidetieren geleisteten Präventionszahlungen sowie der Ausgleichszahlungen. Zusätzlich erleichterten Informationen rund um die Biologie des Wolfes und die Angabe von Ansprechpartnern des Wolfsmanagements der Öffentlichkeit den Zugang zu dem Thema und auch die Kontaktaufnahme mit den Naturschutzbehörden vor Ort.

Die Rückkehr des Wolfs nach Deutschland ist eine Erfolgsgeschichte für den Naturschutz.Wir müssen uns aber auch bewusst sein, dass es eines gezielten Managements mit flächendeckenden Herdenschutzmaßnahmen bedarf, um ein konfliktarmes Nebeneinander von Wolf und Mensch zu erreichen“, erklärte BfN-Präsidentin Prof. Beate Jessel zum Start des Portals. Dazu zählten auch eine bessere Vernetzung und aktuelle Informationen der Behörden und Verbände. Genau hier setze die DBBW und insbesondere auch die neue Website an. Beim Deutschen Jagdverband (DJV) stieß das neue Portal allerdings auf Kritik.

Definition für „Problemwolf“ fehlt

Der DJV monierte insbesondere, dass es zu konfliktträchtigen Themen, wie etwa dem Umgang mit „verhaltensauffälligen“ Wölfen, der Entwicklung praktikabler Vergrämungsmaßnahmen und der Entnahme von Individuen weiterhin keine Handlungsempfehlungen gäbe.

„Konkrete transparente und praktikable Leitlinien für Konfliktfälle sind für die gesellschaftliche Akzeptanz des Wolfes von enormer Bedeutung“, stellte hierzu DJV-Präsidiumsmitglied Helmut Dammann-Tamke fest. Er vermisst auch weiterhin die Definition, was ein sogenannter „Problemwolf“ sei. Es würden beispielsweise immer wieder Fälle dokumentiert, in denen Wölfe die Nähe des Menschen suchten und sich kaum vertreiben ließen. Vor dem Hintergrund einer sich weiter dynamisch ausbreitenden Wolfspopulation in Deutschland sieht der Verband einen zunehmenden Beratungsbedarf. Daher erwartet der DJV von der Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes eine noch engere Zusammenarbeit mit den jeweils betroffenen Verbänden.
AgE
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