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05.06.2009 | 02:51 | Klimapolitik 

Oberste Priorität für Klimaschutz

Brüssel - EU-Umweltkommissar Stavros Dimas hat nachdrücklichere und entschiedenere Verhandlungen zum Abschluss eines neuen globalen Klimaschutzübereinkommens angemahnt.

Klimaschutz
(c) proplanta
Das Übereinkommen sei die letzte Chance, die Folgen des Klimawandels noch einzudämmen, so Dimas in einer Erklärung zum heutigen Weltumwelttag, der dem Thema Klimawandel gewidmet ist.


Der EU-Kommissar gab folgende Erklärung ab:

Die Unterzeichnung eines neuen globalen Klimaschutzübereinkommens auf der internationalen Klimakonferenz im Dezember in Kopenhagen ist unsere letzte Chance, die Welt vor den gefährlichen oder sogar katastrophalen Auswirkungen des Klimawandels zu bewahren, die Wissenschaftler inzwischen bereits für 2050 vorhersehen, d.h. noch zu Lebzeiten von mehr als 1 Milliarde junger Menschen, die heute auf unserem Planeten leben.

Eine Studie des Global Humanitarian Forum (GHF), die letzte Woche veröffentlicht wurde, enthält neue erschreckende Zahlen zum Klimawandel. Bereits heute sind jährlich 325 Millionen Menschen von Klimaveränderungen betroffen, 315.000 Menschen sterben jährlich durch Hunger, Krankheit oder Wetterextreme, und der Weltwirtschaft entstehen Verluste in einer Größenordnung von 125 Milliarden Dollar jährlich. Diese Zahlen werden nach Angaben des GHF in den nächsten 20 Jahren deutlich steigen.

Weltweit haben Regierungen erklärt, dass die Rezession keineswegs ein Grund sein darf, im Kampf gegen den Klimawandel nachzulassen. In Europa und anderswo werden daher Konjunkturprogramme aufgelegt, die Investitionen in Energieeffizienz, erneuerbare Energien und CO2-arme Technologien der Zukunft vorsehen, um sowohl Arbeitsplätze zu schaffen als auch den Klimaschutz zu fördern. Dass Eile geboten ist und wir ehrgeizige Ziele brauchen, muss sich in den Verhandlungen zur Vorbereitung des Kopenhagener Übereinkommens niederschlagen.

Die Gespräche, die diese und nächste Woche in Bonn geführt werden, müssen diesen Forderungen Rechnung tragen. Sie müssen noch einmal neue Impulse setzen und uns weiterführen, damit aus den Texten, über die jetzt verhandelt wird, ein Plan entsteht, der als Entwurf für ein ausreichend ehrgeiziges Übereinkommen dienen kann.

Die Industrieländer müssen eine Vorreiterrolle übernehmen. Zur Begrenzung der globalen Emissionen und zur Abwendung verheerender Klimafolgen müssen die Industrieländer ihren Gesamtausstoß bis 2020 gegenüber den Werten von 1990 zunächst um 30 Prozent senken, wie der Weltklimarat (Intergovernmental Panel on Climate Change - IPCC) bestätigt hat. Die Europäische Union hat als eine der Ersten entschlossen gehandelt und Maßnahmen für eine Reduzierung ihrer Emissionen um 20 Prozent verabschiedet; sie wird dieses Ziel auf 30 Prozent anheben, sobald andere Länder vergleichbare Zusagen machen.

Jetzt sind unsere Partner am Zug. Noch haben einige Industrieländer gar keine Emissionsziele genannt, und auch die Zusagen, die gemacht wurden, dürften nicht ausreichen, um das gemeinsame Ziel einer Emissionsminderung um 30 Prozent zu verwirklichen. Es ist deutlich mehr Einsatz gefordert. (PD)
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