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25.02.2017 | 08:03 | Kastaniengesundheit 

Online-Ratgeber zum Rosskastaniensterben

Potsdam - Das Bakterielle Rosskastaniensterben hat sich seit 2008 in Deutschland und spätestens seit 2015 auch in Brandenburg zu einer Landplage entwickelt.

Kastaniensterben
(c) proplanta
Die Bakterienart Pseudomonas syringae pv. aesculi wird von Fachleuten als Ursache für das Rosskastaniensterben identifiziert.

er Pflanzenschutzdienst des Landesamts für Ländliche Entwicklung, Landwirtschaft und Flurneuordnung (LELF) hat in einer aktuellen Veröffentlichung eine Übersicht der Möglichkeiten zum Erkennen und Eindämmen der Baumkrankheit vorgelegt. Der Leitfaden „Bakterielles Rosskastaniensterben“ steht als Download auf der Internetseite des Brandenburger Agrar- und Umweltministerium zu Verfügung.

Das Straßennetz des Landes Brandenburg hat eine Länge von 6.416 Kilometern an Bundes- und Landesstraßen außerhalb von Ortschaften. 68 Prozent, das sind 4.592 Kilometer, werden von Gehölzen gesäumt. Nach Angaben des Landesbetriebs Straßenwesen nehmen die Alleen mit 2.287 Kilometern sowie die einseitigen Baumreihen mit 839 Kilometern den größten Teil des Brandenburger Bundes- und Landesstraßennetzes außerhalb von Ortschaften ein.

„Das Land Brandenburg verfügt hiermit bundesweit über den in seiner Dimension und Ausprägung wertvollsten Alleenbestand an öffentlichen Straßen, insbesondere an Bundes- und Landesstraßen.“

Die Alleen in Brandenburg zeigen regionale Besonderheiten. So bestimmen gerade in der Uckermark Rosskastanienalleen, zum Teil als Naturdenkmale, das Landschaftsbild.

Rosskastanien gehören aber auch sonst mit ihren weiß- und rotblühenden Sorten zu den Baumarten, die im öffentlichen Bereich eingesetzt werden. Mit ihrer Blütenfülle, den attraktiven Blättern und Früchten zählen sie zu den schönsten heimischen Großbäumen.

Seit den Neunzigerjahren werden die Kastanienbestände immer wieder geschwächt, ursprünglich durch die Rosskastanienminiermotte und pilzliche Blattbräune – danach kam die durch Bakterien ausgelöste Krankheit hinzu. Wahrscheinlich ist, dass die veränderten Klimabedingungen und Witterungsextreme der letzten Jahre die Art für Krankheits- und Schädlingsbefall anfällig gemacht haben.

Ist die Erkrankung bereits stark fortgeschritten und die Vitalität des Baumes entsprechend geschwächt, besiedeln häufig pilzliche Sekundärparasiten und Holz zersetzende Pilze den Baum. Junge Bäume sterben in der Regel innerhalb von drei bis fünf Jahren ganz ab.

Pseudomonas syringae pv aesculi ist in Brandenburg relativ gleichmäßig verteilt. Betroffen sind sowohl Jung- als auch Altbäume. Bei der Befundanalyse ist zu berücksichtigen, dass Neupflanzungen durch den Pflanzenschutzdienst besonders intensiv beobachtet werden. Zwischen Weißblühender und Rotblühender Rosskastanie war kein signifikanter Unterschied in der Befallshäufigkeit festzustellen.

2013 hatte der Pflanzenschutzdienst des LELF das Bakterielle Kastaniensterben in Brandenburg erstmals an einer Rotblühenden Rosskastanie nachgewiesen. Verdachtsmomente gab es an verschiedenen Orten bereits seit 2012. 2015 trat die Krankheit an insgesamt 16 Standorten auf. Labordiagnostische Nachweise liegen für die Landkreise Spree-Neiße, Märkisch-Oderland, Uckermark sowie für die kreisfreien Städte Frankfurt (Oder) und Cottbus vor.

In dem neu erschienenen Online-Ratgeber wird über die Krankheit, deren Erkennung und Verwechslungsmöglichkeiten informiert und es werden Handlungsempfehlungen zur Vorbeugung einer weiteren Krankheitsausbreitung im öffentlichen Grün gegeben.

Zielgruppe sind Fachleute, die im Bereich Baumschulen und Öffentlichen Grün arbeiten.

Download: www.mlul.brandenburg.de – Veröffentlichungen – Landwirtschaft/Fischerei

Direktlink: www.mlul.brandenburg.de/cms/media.php/lbm1.a.3310.de/Bakterielles-Rosskastaniensterben.pdf
mlul-brandenburg
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