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06.03.2010 | 16:41 | Umweltschäden 

Saurer Regen - Schäden in der Umwelt gehen zurück

Karlsruhe - Umweltschäden durch „Sauren Regen“ hatten in den 1980er Jahren deutliche Beeinträchtigungen für die Tier- und Pflanzenwelt zur Folge.

Saurer Regen - Schäden in der Umwelt gehen zurück
Bäume wurden geschädigt, bestimmte Moose und Flechten wurden in stark belasteten Gebieten verdrängt, viele Regenwurmarten konnten in den versauerten Böden nicht mehr existieren und in manchen Gewässern starben die Fische wegen des hohen Säuregrades.

Eine medienübergreifende Auswertung der LUBW Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg zeigt, dass sich die atmosphärischen Säureeinträge in Baden-Württemberg in den letzten 25 Jahren im Mittel halbiert haben. Dieser Rückgang wurde im Wesentlichen durch die Minderung der Schwefeldioxid-Emissionen ermöglicht. Dadurch befinden sich die ehemals schwer geschädigten Seen und Fließgewässer des Schwarzwaldes und Odenwaldes jetzt in einem viel besseren Zustand. In sieben von acht durch die LUBW untersuchten Bächen in den versauerungsempfindlichen Gebieten leben heute wieder zahlreiche Bachforellen. Auch die versauerungsbedingten Schäden der Ei- und Larvenstadien von Fröschen und Kröten sind in den untersuchten Schwarzwaldseen seit Mitte der 1990er Jahre deutlich zurückgegangen. Die Verbesserung der Luftqualität führt auch dazu, dass in vielen Gebieten wieder zahlreiche Flechten vorkommen und Bodenbewohner, wie Regenwürmer, wieder intakte Lebensbedingungen vorfinden.

Grundsätzlich haben sich die Säureeinträge im Land durch Luftreinhaltemaßnahmen deutlich entspannt. Eine vollständige Entwarnung wird aber noch nicht gegeben, da Säureschübe in Folge von Starkniederschlägen und Schneeschmelze immer noch zu belastenden Lebensbedingungen führen können. Die Säurebelastung der Waldböden sollte weiter reduziert werden. Dies kann durch eine konsequente Fortführung der Luftreinhaltemaßnahmen und eine ökologisch verträgliche Waldkalkung und Waldwirtschaft gelingen. In Baden-Württemberg sind 600.000 Hektar Waldfläche im Schwarzwald und Odenwald besonders betroffen, da diese Gebiete von Natur aus mit sauren und pufferarmen Böden ausgestattet sind.

In dem rund 100-seitigen Bericht zur Versauerung der Umwelt sind die Ergebnisse differenziert für die besonders versauerungsgefährdeten Gebiete Baden-Württembergs dargestellt. Die Broschüre kann kostenlos heruntergeladen oder als Druckversion bestellt werden. (lubw)
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