Nach dem gewaltigen
Unwetter mit Regenfluten und Schlammlawinen haben die Kalifornier über Weihnachten kräftig aufgeräumt. Vor allem im Osten von Los Angeles hatte eine Sturmfront vor den Feiertagen große Schäden angerichtet. Hunderte Einwohner im Süden des US-Staates konnten das Weihnachtsfest nicht zu Hause verbringen, weil ihre Häuser völlig verdreckt sind oder Sturm- und Erdrutschschäden sie gar dauerhaft unbewohnbar machten. Zu allem Überfluss regnete es erneut.
Vielerorts kämpften die Helfer gegen Schlammberge an, die sich an den Vortagen aufgetürmt hatten. Viele Straßen mussten freigeräumt werden, darunter wichtige Highways. Das konnte nach Angaben der Behörden mehrere Tage dauern. Auch die Bahnlinie zwischen Los Angeles und San Diego wurde gesperrt. Der Bundesstaat rief für viele Bezirke den Notstand aus, am Freitag auch für die Gegend um San Diego, damit finanzielle Hilfe für die Betroffenen schneller fließen kann.
Zudem sperrten die Behörden mehrere Strände im sogenannten Sonnenstaat. Gesundheitsexperten warnten, dass wegen des Unwetters Müll und Pestizide angespült worden seien und die Badegäste eine Infektion mit schädlichen Bakterien befürchten müssten.
Nach ersten Schätzungen reicht die gesamte Schadenshöhe an einen dreistelligen Millionenbetrag heran. Zwar konnte sich die betroffene Region nach dem tagelangen Dauerregen auch wieder über einige Sonnenstrahlen freuen, doch bereits am Samstag regnete es erneut - wenn auch weniger heftig.
Wegen eines arktischen Sturms aus dem Golf von Alaska, der mit feuchtwarmer Luft über dem Pazifik kollidierte, hatte die Westküste der USA rund eine Woche unter heftigem Niederschlag und
Überschwemmungen gelitten. In weiten Teilen Kaliforniens war Regen in Rekordmengen gefallen.
Anwohner berichteten, sie hätten regelrecht vor Mauern aus Schlamm flüchten müssen. Zahlreiche Autos und vereinzelt auch ganze Häuser versanken in den Fluten. Bauernhöfe und Obstplantagen wurden verwüstet. Eine Autofahrerin kam ums Leben, als ihr Wagen in einen Fluss gespült wurde. Die Zahl der Verletzten blieb zunächst unklar. (dpa)