Mehrere Bewohner des besonderes stark betroffenen Gebiets rund um die Stadt Draguignan wurden am Mittwoch noch vermisst. Sintflutartiger Regen habe in einigen Orten
Überschwemmungen verursacht, wie es sie dort seit 1827 nicht mehr gab, teilte der Wetterdienst Météo France mit. Die meisten Opfer ertranken vermutlich in Fahrzeugen.
Im Laufe des Dienstags hatten sich nach starken Regenfällen riesige Wassermassen durch einige Orte gewälzt. Autofahrer mussten ihre Fahrzeuge abstellen und sich in Treppenhäuser flüchten. In den Straßen von Draguignan stieg das Wasser bis zu zwei Meter hoch. Im Laufe einiger Stunden fielen hier bis zu 350 Liter Niederschläge pro Quadratmeter; diese Menge Regen fällt sonst in mehreren Monaten.
Etwa 1.200 Einwohner des Ortes wurden in Notunterkünften untergebracht, das Gefängnis mit rund 500 Insassen musste evakuiert wurden. Zahlreiche Straßen und Zugverbindungen in der Region waren am Mittwoch noch gesperrt. Erst am Donnerstag wurde wieder mit normalen Verkehrsverhältnissen gerechnet. Rund 2.000 Rettungskräfte aus der Region rückten nach Angaben der Behörden zu Einsätzen aus. In der Nacht zu Mittwoch waren 200.000 Haushalte ohne Strom, am Mittwochnachmittag waren es immer noch knapp 100.000.
Am schlimmsten traf das
Unwetter das direkt an der Mittelmeerküste gelegene Département Var. Dort wurden auch die Leichen der Opfer gefunden. Die Behörden forderten die Bewohner zeitweise auf, ihre Häuser und Wohnungen nicht zu verlassen. Für den Abend und die Nacht auf Donnerstag wurden weitere Gewitter erwartet. (dpa)