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11.12.2017 | 02:23 | Glatteis 

Schnee und Eis verursachen Verkehrschaos

Berlin - Schnee und Straßenglätte haben in vielen Teilen Deutschlands zu Unfällen geführt und den Verkehr behindert. In der Nähe von Cuxhaven starb ein Mann bei einem Unfall.

Rutschpartie
Der Winter ist da - und vielerorts in Deutschland geraten Autofahrer prompt ins Rutschen. Am Frankfurter Airport fallen Flüge aus. (c) proplanta
Mehrere Menschen verletzten sich, aber oft blieb es bei Blechschäden. Am Frankfurter Flughafen gab es am Sonntag Verspätungen und Flugausfälle, wie die Betreibergesellschaft Fraport mitteilte. Der Flughafen Düsseldorf stellte den Betrieb ein, auch in Köln/Bonn fielen zehn Flüge aus.

Bis zum Nachmittag wurden am Frankfurter Flughafen 267 Flüge gestrichen. Hunderte Verbindungen hatten Verspätung. Zwischenzeitlich stand an Deutschlands größtem Drehkreuz nur eine Piste für startende und landende Jets zur Verfügung.

Eine Fraport-Sprecherin bezeichnete die Situation als «dramatisch». Selbst auf den geräumten und gestreuten Bahnen seien wegen des anhaltenden Schneefalls nicht die vorgeschriebenen Bremswerte erreicht worden.

In Niedersachsen gerieten viele Autofahrer wegen Schnee und Glätte am Wochenende ins Rutschen. In der Nähe von Cuxhaven starb am Samstagnachmittag ein Mann, der auf dem Seitenstreifen der Autobahn 27 nach einer Panne auf den Abschleppdienst wartete. Er wurde von einem Wagen angefahren, der auf der teilweise glatten Straße nach rechts abgekommen war.

Im Oberharz wurden in der Nacht zum Sonntag drei Menschen schwer verletzt, als ein Autofahrer auf glatter Fahrbahn die Kontrolle über seinen Wagen verlor und frontal gegen einen Baum krachte. Ein 20-Jähriger verlor bei Himmelpforten die Kontrolle über seinen Wagen, der gegen Bäume prallte.

Der junge Mann wurde aus dem Auto in einen mit Wasser gefüllten Graben geschleudert. Ersthelfer hielten ihn so lange über Wasser, bis Rettungskräfte eintrafen. Er erlitt lebensgefährliche Verletzungen.

Auch in Nordrhein-Westfalen schneite es heftig, es kam zu Hunderten Verkehrsunfällen. Auf der A3 am Kreuz Breitscheid stellte sich in den frühen Morgenstunden am Samstag ein Lastwagen quer und blieb stecken. Die Autobahn blieb bis in den frühen Nachmittag hinein teilweise gesperrt. Die Feuerwehr versorgte wartende Autofahrer.

Nicht nur glatte Fahrbahnen bargen eine Gefahr - auch Bäume stürzten unter der Schneelast um. Allein auf den Autobahnen in NRW gab es zwischen Freitagabend und Sonntag nach Angaben der Landesleitstelle mehrere Hundert witterungsbedingte Unfälle mit mehr als zehn Verletzten, zwei davon schwer. Wegen umstürzender Bäume und herunterfallender Äste wurde am ganzen Wochenende auch der Wuppertaler Zoo geschlossen, wie die Stadt mitteilte.

Schnee und Eis auf den Straßen verursachten auch in Bayern etliche Unfälle. Neuschnee von bis zu zehn Zentimetern und schneidend kalter Wind machten den Autofahrern zu schaffen. Am kältesten war es mit etwa minus 10 Grad am Wochenende entlang der Alpenränder.

In Reit im Winkel maß der Deutsche Wetterdienst (DWD) nachts zeitweise minus 15 Grad. Und von Deutschlands höchstem Berg, der 2.962 Meter hohen Zugspitze, vermeldeten die Meteorologen aus der Nacht zum Sonntag den bislang kältesten Wert dieses Winters: minus 22 Grad.

Der Verkehr in Rheinland-Pfalz und dem Saarland wurde ebenfalls ausgebremst. Bei Bad Kreuznach fielen Eisschollen von einem Lastwagen und beschädigten zwei überholende Autos, wie die Polizei am Sonntag mitteilte. In der Nähe von Montabaur rutschte ein Auto auf eine Kreuzung und stieß dort mit einem anderen Wagen zusammen. Drei Menschen wurden leicht verletzt. Auch in weiten Teilen Hessens kam es zu Unfällen.

Der betrunkene Fahrer eines Chemielasters war bei Schneeglätte in der Nähe von Forbach in Baden-Württemberg viel zu schnell unterwegs - sein Sattelzug kippte in einer Kurve um. Der Mann blieb unverletzt. Ein Alkoholtest ergab einen Wert von ungefähr 1,4 Promille, wie die Polizei am Samstag mitteilte. In dem Tankauflieger war ein chemischer Stoff, aber kein Gefahrgut.

Ein Mann, der betrunken auf einer Straße im Schwarzwald lag, wurde bei einem Verkehrsunfall am Samstag schwer verletzt. Der Fahrer eines Lieferdienstes hatte nach Polizeiangaben aufgrund der winterlichen Verhältnisse nicht mehr rechtzeitig bremsen können.

Bei starkem Schneefall wagten sich am Sonntag wieder Autofahrer mit Sommerreifen in den Schwarzwald. Die Polizei Freiburg registrierte einige Unfälle auf glatten Straßen. Die Polizei mahnte Autofahrer eindringlich, Winterreifen aufzuziehen. Am Samstag hatten beste Schneeverhältnisse mit Höhen von fast einem Meter Skifahrer an den Feldberg im Schwarzwald gelockt. Von Montag an soll sich laut Vorhersage des DWD kräftiger Regen vom Südwesten bis in den Norden ausbreiten.
dpa
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