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16.12.2010 | 17:30 | Winterwetter 

Schneebruchgefahr in Thüringer Wäldern nimmt zu

Erfurt - Bisher bereits mehr als 200.000 Festmeter Holz gebrochen.

Schneebruchgefahr
Thüringens Forstminister Jürgen Reinholz warnt vor Schneebruchgefahr in den Thüringer Wäldern. Angesichts der derzeitigen Wetterlage sowie aufgrund der vorangegangenen Schneefälle erhöht sich in Thüringer Wäldern die Gefahr des Schneebruchs.

Auf den Bäumen, und insbesondere auf den Kronen von noch dichten, jungen Stangenholzbeständen, bilden sich durch die Niederschläge, Eisanhang und Nassschnee große Lasten. Während der frische Pulverschnee noch leicht aufliegt und die Bäume kaum beeinträchtigt, vergrößert sich die Dichte des Schnees durch den Wechsel aus Tauen und Vereisen immer mehr. Auf einem Quadratmeter Baumkrone kann so leicht eine Masse von 100 kg aufliegen. Vor allem die Kiefern- und Fichtenbestände in Lagen zwischen 400 und 600 Höhenmetern sind hier betroffen.

Ende November setzte sich in Thüringen eine winterliche Wetterlage durch, die zu einer dauerhaften Schneedecke führte. Mehrmaliger erneuter Niederschlag ließ die Schneehöhe auch im Flachland auf ca. 30-40 cm anwachsen.

Auch gesunde Bäume geraten unter dieser Belastung an die Grenzen ihrer Stabilität, besonders dann, wenn zusätzlich Wind an den nun kopflastigen Stämmen rüttelt.

So fielen der Witterung am vergangenen Wochenende in Thüringen bereits mindestens 200.000 Festmeter zum Opfer. Die dadurch entstandenen materiellen Schäden sind empfindlich, doch beherrschbar. Allerdings verliert unter dem Schnee konserviertes Holz nichts von seiner Attraktivität als Brutmaterial für Borkenkäfer im zeitigen Frühjahr. „Ich rufe die Waldbesitzer deshalb auf, die Aufarbeitung des Bruchholzes so schnell als möglich in Angriff zu nehmen“ sagte Minister Reinholz. „So können die Folgeschäden begrenzt werden.“

Viel größeres Augenmerk sollte auf die Vermeidung von Personenschäden gelegt werden. Unerwartete Ast- und Kronenbrüche stellen für Waldbesucher ein nicht zu unterschätzendes Risiko dar. Dazu der Minister: „Ich kann nur nochmals zur erhöhten Aufmerksamkeit beim Betreten des Waldes und beim Wintersport aufrufen.“ (TMLFUN)
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