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17.12.2007 | 23:08 | Entwaldung 

Seehofer: Anhaltende Entwaldung muss drastisch reduziert werden

Berlin - "Es ist ein wichtiger Schritt, dass mit den Verhandlungen der Vertragsstaatenkonferenz auf Bali der Weg für ein Klimaschutzabkommen frei gemacht wurde", erklärte Horst Seehofer, Bundesminister für Ernährung.

Entwaldung
(c) proplanta
Die Industriestaaten haben sich nun grundsätzlich zu einer deutlichen Reduzierung der Treibhausgasemissionen bereiterklärt. Zugleich haben sich auch die Entwicklungsländer zu ihrer Verantwortung beim Klimaschutz bekannt. "Dieses Ergebnis ist nicht nur für den Klimaschutz eine gute Nachricht, sondern auch ein wichtiger Schritt beim Kampf gegen die anhaltende Entwaldung in Entwicklungsländern, die mehr als 20 % zu den globalen Emissionen klimaschädlicher Gase beiträgt. Wir müssen schnell und entschlossen handeln, bevor noch mehr Wälder, die unzählige Leistungen für Mensch und Umwelt erbringen, zerstört werden", erklärte der Minister. Die Einbeziehung von Wald in die Verhandlungen biete den Entwicklungsländern nun eine Anreiz, sich beim Klimaschutz zu engagieren und einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung in ihren Ländern zu leisten.

Die Vermeidung von Emissionen aus Entwaldung werde nun ein eigener Verhandlungsblock bei den weiteren Verhandlungen über ein zukünftiges Klimaschutzabkommen für die Zeit nach dem Auslaufen des Kyoto-Protokolls im Jahr 2012. Unter den ca. 180 Staaten bestehe ein breiter Konsens über die Notwendigkeit, schnell zu Ergebnissen bei der Vermeidung von Emissionen zu kommen. Gleichwohl müssen zunächst noch eine Vielzahl von technischen Fragen geklärt werden. Ein zentraler Punkt dabei sei die Ausgestaltung von Anreizen, die nachhaltig wirken und Wälder vor Raubau zu schützen. Bei der im Jahr 2009 in Kopenhagen stattfindenden Vertragsstaatenkonferenz sollen dann die wesentlichen Fragen über die Ausgestaltung des kommenden Klimaschutzabkommens geklärt werden.

In einem ersten Schritt können aber nach einem in Bali getroffenen Beschluss in den Entwicklungsländern Pilotvorhaben noch vor dem Jahr 2012 durchgeführt werden, um Erfahrungen zu sammeln, die institutionellen Voraussetzungen zu schaffen und bereits Maßnahmen zu etablieren. "Wir haben dazu bereits unter anderem zusammen mit der deutschen und schweizerischen Entwicklungszusammenarbeit in Madagaskar ein Projekt begonnen", erklärte Seehofer. "Dieses Projekt wird von der Bundesforschungsanstalt für Forst- und Holzwirtschaft, einer Forschungseinrichtung meines Ministeriums, betreut. Ziel ist es, die madagassischen Partner bei der Feststellung der im Wald gebundenen Kohlenstoffmengen zu unterstützen und die Ursachen für die Entwaldung zu untersuchen."

"Wir werden uns auch in den weiteren Verhandlungen über ein zukünftiges Klimaschutzabkommen, aufbauend auf den Ergebnissen des UN-Waldforums und der UN-Waldübereinkunft, für eine stärkere Berücksichtigung der nachhaltigen Waldbewirtschaftung einsetzen", betonte Seehofer.

Die Verhandlungen zum Waldschutz hatten vor dem Hintergrund der enormen Entwaldung im gastgebenden Land der Vertragsstaatenkonferenz eine besondere öffentliche Aufmerksamkeit vor Ort und international erfahren. Die Emissionen Indonesiens, des viertgrößten Emittenten weltweit, sind zu 80 % auf Entwaldung zurückzuführen. Es sei daher begrüßenswert, so Seehofer, dass die indonesische Regierung ihre Verantwortung und ihre Bereitschaft, an Lösungen mitzuarbeiten, betont habe. (PD)
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