Von Montag an werde das Wetter «deutlich kühler», kündigte Meteorologe Christoph Hartmann vom Deutschen Wetterdienst am Sonntag in Offenbach an. Die ganze Woche werde unbeständig, Regen und Gewitter seien immer wieder möglich. Chancen auf etwas längeren Sonnenschein gebe es im Südosten, da dort mit Föhn zu rechnen sei.
Auch eine Wetter-Prognose für den Start der Fußball- Weltmeisterschaft wagte Hartmann: An das Sommermärchen von 2006 dürfte demnach am Freitag kaum etwas erinnern. «Die Tendenz deutet im Osten auf Gewitter und insgesamt auf wechselhaftes Wetter hin. Es gibt keinen blauen Himmel, aber auch keinen Dauerregen.»
Am Wochenende hatte Hoch «Urs» ganz Deutschland Bilderbuchwetter beschert. Allerorts wurde nach Kräften geradelt, geplanscht, Eis geschleckt oder das Cabrio ausgefahren.
In Berlin strampelten viele Touristen auf Leihrädern durch die Stadt - anscheinend ein großer Trend in diesem Sommer. Am Wannsee war kein Strandkorb mehr zu haben. Jubel brandete auf, als über Lautsprecher verkündet wurde, dass das Bad länger offen bleibe. Am Spreeufer in Kreuzberg tanzte die linke Szene in der Abendsonne mit Bierflaschen in der Hand zu Technomusik.
Gute Geschäfte machten die Strandkorbvermieter an der Ostsee. Die Sehnsucht nach ein bisschen Sommer am Meer hatte Tausende an die Strände gelockt. Viele flanierten und blickten aufs Meer, in die elf Grad kalten Fluten trauten sich nur wenige. In Warnemünde zog am Samstag dichter Nebel an Land, so dass es dort für zwei Stunden auf bis zu zwölf Grad abkühlte, wie Joachim Peters vom Deutschen Wetterdienst sagte. Dann sei der Nebel so schnell wieder verschwunden, wie er gekommen war.
In Nordrhein-Westfalen stauten sich die Massen in Freibädern, Gartenrestaurants und Eisdielen. Auf vielen Wanderstrecken und Fahrradwegen drängten sich die Ausflügler, andere standen in den Freizeitparks Schlange. «Glück auf, Glück auf. Der Steiger kommt» schallte es am Samstag aus zehntausenden Kehlen - in den 50 Städten des Ruhrgebiets, die beim Gesangsprojekt «Day of Song» mitmachten. Auftritte hunderter Chöre und Gruppen auf Plätzen, Schiffen, in Geschäften und der U-Bahn folgten.
In Bayern freuten sich Groß und Klein über Temperaturen um die 29 Grad - und damit einen der bisher heißesten Tage des Jahres. «Da ist Dankbarkeit angebracht», sagte ein Sprecher des Deutschen Wetterdienstes in München. Bereits am Sonntagnachmittag sollte es vor allem im Alpenraum «anfangen zu brodeln». (dpa)
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