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06.06.2010 | 15:45 | Hochwasserlage 

Jahrtausendhochwasser geht zurück

Bratislava - Die dramatische Hochwasserlage in der Slowakei hat sich am Sonntag nur teilweise entspannt.

Hochwasser
(c) Michael Söckneck - fotolia.com
Vor allem im Osten standen noch immer manche Gemeinden unter Wasser. Allein aus der Gemeinde Sady nad Torysou nahe der zweitgrößten Stadt Kosice (Kaschau) zeigte das Fernsehen am Sonntag noch rund 40 überschwemmte Häuser. Einige standen bis zum Dach in den Fluten. In großen Teilen des Landes begannen aber bereits Aufräumungsarbeiten, meldeten die örtlichen Krisenstäbe den Medien.

Drei Menschen sollen in der Slowakei in den Fluten ums Leben gekommen sein. Im benachbarten Tschechien ertrank unterdessen ein Mann, der seinen Hund aus einem Hochwasser führenden Fluss retten wollte. Der 36-Jährige konnte nur noch tot aus den Fluten in Stritez nad Becvou nahe der slowakischen Grenze gezogen werden, sagte eine Polizeisprecherin. Der Hund überlebte. Schon am Mittwoch sei die Leiche eines zunächst nicht identifizierten Ertrunkenen in der Stadt Zlin gefunden worden, ergänzte die Sprecherin.

Die verheerendsten Schäden hatten tagelange Regenfälle und nachfolgende Erdrutsche im Osten und Süden der Slowakei angerichtet.
Mehrere tausend Menschen wurden aus ihren Häusern geholt, die teilweise von Flut und Schlamm schwer beschädigt wurden. Am Sonntag floss das Hochwasser von dort rasch in die größeren Flüsse ab und ließ deren Pegel ansteigen. Einzelne Orte waren aber weiterhin auf dem Landweg nicht erreichbar.

In der am Samstag teilweise überschwemmten zweitgrößten Stadt des Landes, der ostslowakischen Regionalhauptstadt Kosice, habe der Fluss Hornad in der Nacht auf Sonntag seinen Höchststand erreicht. Seitdem sinke der Wasserstand rasch, sagte Oberbürgermeister Frantisek Knapik der staatlichen Nachrichtenagentur TASR. Die meisten der 1.500 Menschen, die in der Nacht auf Samstag ihre Häuser verlassen mussten, konnten wieder zurückkehren. Auch die für mehr als 10.000 Menschen einen Tag lang unterbrochene Stromversorgung sei bereits wieder erneuert worden, sagte Knapik.

Noch glimpflicher davon gekommen sein dürfte die am Westrand des Landes gelegene Hauptstadt Bratislava. Dort trat die Donau zwar schon am Samstagmorgen über die Ufer. Sie überschwemmte aber bis Sonntag nur Uferpromenaden, Parkplätze und einen Park.

Die Regierung sprach schon am Samstag von einem «Jahrtausendhochwasser», das auch bisher noch nie überschwemmte Regionen erfasst und deshalb viele Menschen völlig unvorbereitet getroffen habe. Es sei «riesiges Glück» gewesen, dass es nicht mehr Todesopfer gegeben habe, sagte Premier Robert Fico. Die Regierung ging bis Sonntag von drei Ertrunkenen aus, von denen aber zwei Leichen noch nicht gefunden werden konnten. (dpa)
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