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22.07.2009 | 19:02 | Himmelskörper 

Sonnenfinsternis in Asien

Offenbach - In Asien konnte am 22.07.2009 in den frühen Morgenstunden unserer Zeit eine außergewöhnlich lange Sonnenfinsternis beobachtet werden.

Sonne und Wolke
(c) proplanta
Bedingt durch die aktuelle Konstellation zwischen Erde, Mond und Sonne erreichte die totale Sonnenfinsternis eine Länge von bis zu 6 Minuten 39 Sekunden. Im Vergleich dazu für diejenigen, die die totale Sonnenfinsternis 1999 in Süddeutschland beobachten konnten, hier lag die Dauer der Totalität bei nur gut 2 Minuten. Die maximale Totalitätsdauer, bei größter Nähe des Mondes zur Erde, beträgt 7 Minuten 31 Sekunden. Die totale Sonnenfinsternis konnte in Indien, Nepal, Burma, Bangladesh, Bhutan, China, Japan und im Pazifik beobachtet werden.


Zusatzinformation:

Eine Sonnenfinsternis bezeichnet den astronomischen Vorgang, bei dem die Sonne von der Erde aus gesehen durch den Mond ganz oder teilweise verdeckt wird. Sonnenfinsternisse entstehen dann, wenn Sonne, Mond und Erde im Weltraum in dieser Reihung genau auf einer Linie stehen und die Erde vom Schatten des Mondes getroffen und hierdurch verfinstert wird. Sie können also nur bei Neumond entstehen, wenn der Mond sich zwischen Erde und Sonne hindurch bewegt. Dennoch entsteht nicht bei jeder Neumondphase eine Sonnenfinsternis. Ursache hierfür ist, dass die Bahn des Mondes um die Erde etwa um 5 Grad gegenüber der Ebene der Erdbahn um die Sonne, der sogenannten Ekliptik, geneigt ist.

Dies führt dazu, dass der Neumond von der Erde aus betrachtet meist ober- oder unterhalb der Sonnenscheibe am Himmel vorbeizieht. Es kann nur dann zu einer Sonnenfinsternis kommen, wenn der Mond auf seiner Bahn gerade dann die Neumondphase erreicht, wenn er sich in der Nähe eines der beiden Schnittpunkte seiner Bahn mit der Ekliptik aufhält (den sogenannten Knotenpunkten). Dies geschieht im Schnitt etwa dreimal im Jahr. Sonnenfinsternisse treten damit absolut gesehen häufiger auf als Mondfinsternisse, bei denen der Mond den Schatten der Erde durchläuft.

Mondfinsternisse kommen im Schnitt "nur" zweimal jährlich vor, dennoch sind sie aber relativ gesehen häufiger zu beobachten, als Sonnenfinsternisse. Denn bei einer Mondfinsternis reicht es schon aus, dass der Mond im entscheidenden Moment an einem bestimmten Ort über dem Horizont steht. Es braucht also nur Nacht zu sein, um das Ereignis beobachten zu können (wenn das Wetter mitspielt). Bei einer Sonnenfinsternis aber muss man sich genau in dem kleinen Gebiet auf der Erdoberfläche aufhalten, der im Schatten des Mondes liegt. Es gibt vier Arten von Sonnenfinsternissen: totale Sonnenfinsternisse, ringförmige, ringförmig-totale (sog. hybride Sonnenfinsternisse) und partielle Sonnenfinsternisse.

Grund ist eine Laune der Natur: Die Größe von Sonne, Erde und Mond und die jeweiligen Umlaufbahnen stehen zufälligerweise in einem solchen Verhältnis zueinander, dass der scheinbare Durchmesser der Sonne und des Mondes von der Erde aus gesehen gleich groß sind und der Mond die Sonne gerade so vollständig bedecken kann. Da aber Mond und Erde nicht auf kreisförmigen sondern leicht elliptischen Bahnen laufen, schwanken die scheinbaren Größen von Mond und Sonne am Himmel etwas, so dass der Mond die Sonne selbst wenn er sie zentral bedeckt, nicht immer vollständig verfinstern kann: So entsteht dann eine ringförmige Finsternis.

Sonnen- und Mondfinsternisse wiederholen sich jeweils nach einer Zeitspanne von 18,03 Jahren, der sog. Saros-Periode. Auch hier ist der Grund eine Laune der Natur: Zufälliger Weise entsprechen sich bestimmte Vielfache mehrerer für Sonnenfinsternisse entscheidender Perioden fast exakt. Zum einen ist dies die Zeitspanne zwischen zwei Neumond-Phasen, der sog. synodische Monat, der recht genau 29,530589 Tage dauert. Zum anderen der sogenannte 27,212220 Tage dauernde sog. drakonitische Monat, dies ist der Zeitraum zwischen zwei aufeinander folgenden Passagen der Knotenpunkte der Mondbahn. Nach Ablauf von 223 synodischen Monaten sind gerade ziemlich genau 242 drakonitische Monate vergangen, das heißt 6575,321 Tage. Dieser Zufall bewirkt, dass ungefähr 18 Jahre, 11 Tage (oder 10 Tage, je nach Anzahl der Schaltjahre) und 8 Stunden nach einer Sonnenfinsternis eine weitere Sonnenfinsternis auftritt. (DWD)
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