Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
30.03.2009 | 21:48 | Klimapolitik  

Staaten begrüßen Klimaschutz-Initiative von Obama

Bonn/Berlin - Auf der UN-Klimakonferenz in Bonn ist die neue Klimaschutz-Initiative von US-Präsident Barack Obama auf breites positives Echo gestoßen.

Barack Obama
Barack Obama (c) Weißes Haus
Zusammen mit der Rückkehr der USA an den Verhandlungstisch hätten die UN-Verhandlungen damit eine neue Dynamik erhalten, sagten Vertreter aus vielen Staaten. Ähnlich äußerten sich am Montag auch die sonst eher kritischen internationalen Umweltorganisationen. Rund 2.600 Teilnehmer aus aller Welt beraten in Bonn über ein neues globales Klima-Abkommen, das Ende des Jahres in Kopenhagen verabschiedet werden soll.

Obamas Einladung an die 16 größten Wirtschaftsnationen zu einer Umweltkonferenz nach Washington und zu Folgetreffen gebe starken Rückenwind auf dem Weg zu einem neuen Klimapakt, sagte Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) der «Berliner Zeitung». «Für den weltweiten Klimaschutz ist es eine überaus gute Nachricht, dass die USA wieder an Bord sind.»

Deutschland will gemeinsam mit den USA schärfer gegen den Klimawandel vorgehen. «Ich sehe große Chancen und Potenziale für eine Vertiefung der amerikanisch-deutschen Zusammenarbeit», sagte Bundeswirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) bei der Eröffnung der ersten Deutsch-Amerikanischen Energiekonferenz in Berlin. «Wir brauchen eine aktive Rolle der Vereinigten Staaten im Klimaschutz.»

Umweltorganisationen forderten in Bonn die Industrieländer zu deutlichen eigenen Treibhausgasminderungen auf. Bisher gebe es bei den UN-Verhandlungen mittelfristig bis zum Jahr 2020 noch keine klare gemeinsame Zielvorgabe, erklärten Vertreter des internationalen Dachnetzwerks Climate Action Network (CAN). Das liege auch an Ländern wie Russland, Japan und Kanada, die bislang nicht mitzögen.

Auch die USA müssten bei den UN-Verhandlungen klare Zahlen für ihre Treibhausgas-Minderungen vorlegen. Ankündigungen von Obama seien noch zu vage. Im Schnitt sei in den Industrieländern bis 2020 eine Verminderung um 40 Prozent im Vergleich zum Jahr 1990 notwendig, um den Klimawandel wenigstens abzubremsen und katastrophale Folgen zu mindern. Auch die Schwellen-und Entwicklungsländer erwarteten ein solches Signal.

Im Kyoto-Protokoll haben sich die Industriestaaten als historische Hauptverursacher des Klimawandels bis 2012 zu einer Minderung um im Schnitt fünf Prozent im Vergleich zu 1990 verpflichtet. In einem neuen umfassenden Abkommen geht es um den globalen Klimaschutz von 2013 an. Die EU tritt für einen Zielkorridor von 25 bis 40 Prozent Minderung bis 2020 im Vergleich zu 1990 ein. (dpa)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Fridays for Future ruft zu Klimastreiks auf

 Schwarz zur Wirtschaftslage: Bild nicht schwärzer malen als es ist

 Ländliche Räume können von Energiewende profitieren

 Seegerichtshof sieht Klimaschutz als Meeresschutz

 Ländliche Räume müssen von Energiewende profitieren

  Kommentierte Artikel

 Geld wie Heu - Geht auf den Bauernhöfen wirklich die Post ab?

 Tote Ziegen im Schwarzwald gehen auf Rechnung eines Wolfs

 Gärtner verzweifeln über Superschnecke

 Bauerndemo in Brüssel für faire Preise

 Tierschutznovelle erntet Kritik von allen Seiten

 Online-Abstimmung über Verbrenner-Verbot manipuliert?

 Wut und Wahlen 2024: Die zunehmend mächtige Gruppe der Nichtwähler

 NRW-OVG verhandelt Streit um ein paar Gramm Wurst zu wenig

 Ruf nach Unterstützung der Imker

 Kein kräftiger Aufschwung in Sicht - Wirtschaftsweise für Pkw-Maut